Bussnang – Der Zughersteller Stadler Rail steuert auf Rekordwerte bei Auftragseingang und -bestand hin. Die mittelfristigen Finanzziele werden bestätigt. Die Aktionäre sollen nun mit 1,20 Franken je Titel beglückt werden.
Stadler erzielte 2019 ein Umsatzwachstum von über 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und steigerte diesen auf rund 3,2 Milliarden Franken. Aufgrund von Verschiebungen in Projekten (primär East Anglia) falle der Umsatz in der Berichtsperiode jedoch tiefer aus als erwartet, was sich ebenfalls auf das Ergebnis auswirke.
2019 erzielte Stadler ausserdem einen Auftragseingang von über 5 Milliarden Schweizer Franken, davon mehr als 800 Millionen im Bereich Service. Damit verbunden wächst auch der Auftragsbestand auf ein Rekordhoch.
Sehr gut gelaufen ist gemäss einer Mitteilung vom Freitag der Bereich Service, wo die Erwartungen übertroffen worden seien. Neue Technologien hätten viel früher als angenommen erfolgreich auf den Markt gebracht werden können. Dazu zählen Digitalisierungsprojekte, neue Antriebstechnologien mit Akku und Wasserstoff sowie ein komplett neu entwickeltes Strassenbahnmodell.
Wachstum kostet Marge
Allerdings blieben der Umsatz sowie Ebit und Ebit-Marge hinter den Erwartungen zurück. Verantwortlich hierfür waren Investitionen in neue Produkte inklusive Verkaufskosten, Mehrkosten bei einzelnen Aufträgen, der Mitarbeiteraufbau sowie die Wechselkursverwerfungen in der norwegischen und schwedischen Krone.
Die Ebit-Marge lag mit rund 6 Prozent unter dem Wert des Vorjahrs. Infolge des rekordhohen Bestellungseingangs wurde der Ebit auch durch höher als ursprünglich erwartete Verkaufsaufwände belastet.
Der Personalbestand stieg im vergangenen Jahr gruppenweit um 2’000 Mitarbeitende – ein Plus von rund 25 Prozent. Insbesondere die Einarbeitung neuer Mitarbeiter hatte zu Mehrbelastungen bei einigen Aufträgen geführt.
Ziele werden bestätigt
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Stadler wiederum ein zweistelliges Umsatzwachstum. Höhere Investitionen und Mehrkosten werden die Marge aber auch im laufenden Jahr beeinflussen. Die mittelfristigen Finanzziele werden trotzdem bestätigt.
Basierend auf der aktuellen Einschätzung schlägt der Verwaltungsrat eine Dividende von 120 Millionen Franken oder 1,20 Franken je Aktie vor.
Die vollständigen, finalen und geprüften Finanzzahlen für das Geschäftsjahr 2019 werden am 5. März 2020 veröffentlicht. (awp/mc/ps)