Stadler Rail kauft spanisches Lokomotiven-Geschäft von Vossloh

Stadler Rail kauft spanisches Lokomotiven-Geschäft von Vossloh

(Foto: Vossloh)

Bussnang – Stadler Rail übernimmt vom deutschen Verkehrstechnikkonzern Vossloh das spanische Lokomotiven-Geschäft Rail Vehicles in Valencia und macht damit einen Umsatzsprung von über 10%. Das Unternehmen erschliesst sich dadurch mit dieselelektrischen Lokomotiven ein neues Marktsegment und auch neue Absatzmärkte im spanischen Raum.

Rail Vehicles habe sich zudem im Bereich Light Rail Vehicles (LRV), Strassenbahn und Metro in den vergangenen Jahren eine starke Stellung erarbeitet, teilt Stadler am Mittwoch mit. Der Kaufpreis beläuft sich auf 48 Mio EUR in bar zuzüglich Verbindlichkeiten in Höhe von 124 Mio EUR, wie die beiden Unternehmen jeweils in separaten Mitteilungen schreiben. Die Transaktion erfolgt rückwirkend per 1. Juli 2015 und soll vorbehältlich regulatorischer Freigaben im ersten Quartal 2016 vollzogen werden.

Dieselelektrische Lokomotiven und Nahverkehrsbahnen
Rail Vehicles hat den Sitz in Valencia und wurde von Vossloh als eines von drei zur Veräusserung bestimmten Geschäftsfeldern im Bereich Transportation geführt. Das Unternehmen entwickelt und baut dieselelektrische Lokomotiven sowie Nahverkehrsbahnen. Im Geschäftsjahr 2014 erzielte Rail Vehicles einen Umsatz in Höhe von 223 Mio EUR, nach den ersten neun Monaten 2015 sind es 182 Mio.

Zutritt zu neuen Märkten
Das Management und alle bewährten Funktionen von Rail Vehicles sollen in Valencia verbleiben und der Standort als Kompetenzzentrum für den Lokomotivenbau gestärkt werden. Rail Vehicles ergänze das Produktportfolio von Stadler Rail «perfekt» und ermögliche überdies den Zutritt zu neuen Märkten, wird Thomas Ahlburg, stellvertretender CEO der Stadler Rail Group, zitiert. So wird etwa die weltweite Erschliessung der Märkte im spanischen Sprachraum ermöglicht sowie der Zutritt zu den Absatzmärkten auf der Iberischen Halbinsel, in Süd- und Mittelamerika sowie Afrika.

Darüber hinaus sei der strategische Schritt eine Antwort auf die Konsolidierungswelle, welche die Chinesen mit der Mega-Fusion von CNR und CSR zu CRRC losgetreten haben, schreibt Stadler Rail.  (awp/mc/pg)

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