Starker Franken schwächt Schweizer Forstwirtschaft
Bern – Der starke Franken schwächt den Schweizer Holzmarkt. So sanken 2015 die Holzpreise und es wurde weniger Holz geschlagen als im Vorjahr. Weil die Exporte einbrachen, wurde das Holz aus Schweizer Wäldern hauptsächlich im Inland vermarktet.
Nach der Aufhebung des Franken-Mindestkurses im Januar 2015 fielen die Holzpreise deutlich. Die Preise für Rohholz sanken gemäss dem Produzentenpreisindex des Bundesamts für Statistik (BFS) im vergangenen Jahr um 6%. Beim Industrieholz war der Abschlag mit -9% am grössten. Der durchschnittliche Holzerlös sank im Vergleich zum Vorjahr von 70 auf 65 CHF pro Kubikmeter.
Weniger Holz geschlagen
Insgesamt wurde auch weniger Holz geschlagen, wie aus der Forststatistik des BFS sowie dem forstwirtschaftlichen Testbetriebsnetz 2015 des Bundesamts für Umwelt (BAFU) hervorgeht, die das BAFU am Dienstag veröffentlichte. 2015 wurden 4,6 Millionen Kubikmeter Holz gefällt, fast 7% weniger als 2014. Besonders stark war der Rückgang mit -10% beim Stammholz, dem wichtigsten Sortiment.
Auch beim Industrieholz (-7%) und beim Energieholz (-4%) wurde weniger geerntet. Am deutlichsten schlug sich die neue Situation am Holzmarkt in den Privatwäldern nieder. Dort ging die Holzernte um 14% zurück. Die Sägereien verarbeiteten 2015 mit rund 1,82 Millionen Kubikmeter 2,5% weniger Holz.
Am meisten Holz wurde mit 808’000 Kubikmetern im Kanton Bern geschlagen. Allerdings entspricht auch dies einem Rückgang um 17%. In der Waadt wurden 436’000 Kubikmeter Holz gefällt (-9%) und in Zürich 407’000 Kubikmeter (+2%).
Die Branche und das BAFU reagierten mit verschiedenen Massnahmen auf die Frankenstärke. So ergriffen sie etwa die Initiative Schweizer Holz oder zogen Jungwaldpflegemassnahmen vor. (awp/mc/ps)