Starrag-CEO Frank Brinken.
Rorschacherberg – Der Ostschweizer Fräsmaschinen-Hersteller Starrag hat in den ersten neun Monaten 2013 dank der Akquisition von Bumotec den Auftragseingang deutlich und den Umsatz etwas moderater gesteigert. Ohne diese Akquisition wäre der Umsatz rückläufig gewesen. Wegen Restrukturierungskosten fiel der Gewinn klar tiefer aus als im Vorjahr. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr wurde denn auch leicht zurückgenommen.
Der Umsatz wurde um 3,3% auf 291,4 Mio CHF und der Auftragseingang um 18,7% auf 330,9 Mio gesteigert. Dies vor allem dank der Akquisition von Bumotec sowie dank positiver Währungseinflüsse. Akquisitions- und währungsbereinigt ergab sich ein Minus von 6,0% für den Umsatz bzw. ein Plus für den Auftragsbestand von 9,6%, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt.
Auftragsbestand auf Höchststand
Der Auftragsbestand befindet sich mit 280 Mio auf einem historischen Höchststand und 17% über dem Stand von Ende 2012. Dieser hohe Bestand werde sich mit der üblichen zeitlichen Verzögerung positiv auf den Umsatz auswirken.
Das Betriebsergebnis auf Stufe EBIT reduzierte sich um knapp 24% auf 12,8 Mio CHF und die EBIT-Marge auf 4,4 von 6,2%. Der Reingewinn fiel um knapp 17% auf 9,4 Mio zurück. Der Rückgang sei primär auf Restrukturierungskosten in der Höhe von rund 3 Mio zurückzuführen, ohne diese hätte die EBIT-Marge bei 5,5% gelegen.
Messeauftritt als Highlight
Das deutliche Wachstum im Auftragseingang stammt nach Kundensegmenten betrachtet vor allem aus dem Zielmarkt Aerospace, während die Bestellungen aus dem Transportsegment aufgrund der geringeren Investitionsneigung in Europa zurückgingen. Im Bereich Industrie wurde der Auftragseingang gehalten. Geografisch schwang Europa obenaus, während die wirtschaftlichen und politischen Unsicherheiten in den USA den Bestellungseingang in Nordamerika bremsten. Auch in Asien ging dieser aufgrund der Zurückhaltung in China zurück.
Den Auftritt an der Maschinenbaumesse EMO vom September in Hannover bezeichnet das Unternehmen als «erfreulich». Mit mehreren Weltneuheiten sei man bei den angesprochenen Zielgruppen auf «grosses Interesse» gestossen. Starrag stellt dabei ein neues Bearbeitungszentrum des im vergangenen Jahr akquirierten Werkzeugmaschinenbauers Bumotec, welches das Interesse der Zielbranchen Uhren, Computer und Elektronik geweckt habe, in den Vordergrund oder ein 5-Achs-Bearbeitungszentrum der Marke Heckert mit schnell drehendem Tisch für die Drehbearbeitung. Ein «besonderes Highlight» sei das neue CO2-Luftkühlsystem für Werkzeugmaschinen von Starrag, welches eine Steigerung der Produktivität beim Zerspanen hochfester Werkstoffe von bis zu 70% ermögliche.
Gewinnprognose leicht reduziert
Für das Gesamtjahr 2013 rechnet das Unternehmen wie bisher mit einem Auftragseingang über dem Vorjahr und auch mit einem Umsatz der sich «leicht» steigern dürfte, dies nicht zuletzt als Folge des hohen Auftragsbestandes. Das operative Betriebsergebnis EBIT dürfte dagegen «etwas unter den Vorjahresstand» zu liegen kommen, da sich die Auslastung der Werke in Mönchengladbach und Rorschach langsamer erhöhe als ursprünglich erwartet. Bisher ging das Unternehmen mit Blick auf den EBIT von einem gegenüber dem Vorjahr gehaltenen Wert aus.
Die anhaltenden wirtschaftlichen Unwägbarkeiten in Europa und Nordamerika, aber seit einiger Zeit auch in Asien, sowie die unterschiedlichen Entwicklungen in den verschiedenen Zielmärkten würden die Vorausschau erschweren, heisst es weiter. (awp/mc/pg)