Frank Brinken, CEO Starrag Group-.
Rorschacherberg – Der Ostschweizer Werkzeugmaschinen-Hersteller Starrag Group hat bei einem nur wenig höheren Umsatz den Gewinn deutlich gesteigert. Erste Synergien aus der abgeschlossenen Integration von Dörries Scharmann seien sichtbar, teilte die Gesellschaft am Freitag mit. Das zweite Halbjahr dürfte im Rahmen des ersten Semesters ausfallen.
Der Umsatz nahm im ersten Halbjahr 2012 nur leicht um 0,3% auf 183,4 Mio CHF zu. Der Betriebsgewinn erhöhte sich dagegen um 26% auf 11,7 Mio und die entsprechende Marge auf 6,4% von 5,1% im Vorjahr. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen 7,6 Mio CHF oder 41% mehr als in der Vorjahresperiode. Der schwächere Euro habe den EBIT mit 0,7 Mio und den Reingewinn mit 0,5 Mio belastet.
Die Bilanz der Starrag bleibe mit einer Eigenkapitalquote von hohen 52% solide. Ende Juni 2012 belief sich die Nettoliquidität dank der weiterhin strikten Bewirtschaftung des Nettoumlaufvermögens auf 21,3 (VJ 10,0) Mio CHF.
Hoher Auftragsbestand
Beim Auftragseingang verzeichnete Starrag ein Plus von 11% auf 192 Mio CHF. Organisch und in Lokalwährungen betrug das Wachstum 8%. Dies deute auf Marktanteilsgewinne in den angestammten Zielmärkten hin, so Starrag weiter. Das Wachstum habe vor allem aus den Märkten Industrie und Luftfahrt gestammt, während in der Energieerzeugung die Verunsicherung über den künftigen Energiemix in Europa die die Investitionstätigkeit gelähmt habe.
Regional betrachtet war laut Starrag das Wachstum von den asiatischen und europäischen Märkten getragen, während sich der Auftragseingang aus Amerika auf dem Niveau der Vorjahresperiode gehalten habe. Die allgemeine Unsicherheit auf den Kapitalmärkten Europas und die nachlassende Dynamik des chinesischen Marktes hätten jedoch zu Verschiebungen von verschiedenen grösseren Verkaufsprojekten beigetragen, so die Mitteilung.
Arbeitsvorrat für neun Monate
Den Auftragsbestand zur Jahresmitte beziffert Starrag auf 260 Mio CHF, was einem Arbeitsvorrat von rund neun Monaten entspreche. Der noch ungenügenden Auslastung der Werke in Mönchengladbach und Rorschach begegne das Unternehmen mit Kurzarbeit, der Entsendung von Personal und der Übernahme von Fertigungsschritten von den gut ausgelasteten Werken Chemnitz, Bielefeld, Genf, Sâles und St. Etienne, heisst es weiter.
Synergien mit Dörries Scharmann fallen vor allem ab 2013 an
Die Integration von Dörries Scharmann sei weitgehend abgeschlossen, so Starrag. Die Verkaufsorganisationen in China, den USA, Grossbritannien und Indien hätten sich zu schlagkräftigen Teams vereint. Im Berichtssemester seien in der Beschaffung erste Synergien realisiert worden. Die Resultate aus dieser Übernahme seien zum Grossteil erst ab 2013 ergebniswirksam.
Starrag habe ferner in der Berichtsperiode 6,2 Mio CHF investiert. Die Mittel wurden in den Bau einer neuen Fertigungsstätte in Bangalore sowie in Ausrüstungsinvestitionen zur Kostenoptimierung in den europäischen Werken gesteckt. Parallel dazu schliesse die Gruppe derzeit in Indien die Entwicklung einer neuen Baureihe kompakter Bearbeitungszentren ab. diese seien auf die Anforderungen der aufstrebenden Märkte in der Region zugeschnitten.
Visibilität weiterhin eingeschränkt
Für das zweite Halbjahr 2012 geht die Starrag Group insgesamt von einer Umsatz- und Ertragsentwicklung im Rahmen des ersten Semesters aus. Die Visibilität sei jedoch weiterhin eingeschränkt, mahnt das Unternehmen. So sei im militärischen Aviatikmarkt und in der Energieerzeugung nicht mit einer kurzfristigen Belebung des Geschäfts zu rechnen. (awp/mc/pg)