Starrag mit weniger Aufträgen nach neun Monaten

Starrag mit weniger Aufträgen nach neun Monaten
Walter Börsch, ehemaliger CEO Starrag Group. (Bild: Starrag Group)

Walter Börsch, CEO Starrag Group. (Bild: Starrag Group)

Rorschacherberg – Der Fräsmaschinen-Hersteller Starrag hat in den ersten neun Monaten 2014 deutlich weniger Aufträge erhalten als im Vorjahr. Wie bereits im Juli kommuniziert spürt das Unternehmen insbesondere die Zurückhaltung der Kunden in Europa und die praktisch zum Stillstand gekommene Investitionstätigkeit in Russland. Den Umsatz und den Gewinn konnte das Unternehmen dagegen in etwa halten; dennoch wurde die Prognose für das Gesamtjahr nach Juli ein zweites Mal leicht nach unten angepasst

Der Auftragseingang sank um 19% auf 268,6 Mio CHF; währungsbereinigt lag das Minus bei 18%. Der Umsatz ging um 1,0% auf 288,4 Mio nur minim zurück (ber. unverändert). Der Auftragsbestand lag mit 254,2 Mio um knapp 5% unter dem Stand von Mitte Jahr. Der EBIT legte dagegen um 1,6% leicht auf 13,0 Mio zu und die EBIT-Marge um 10 Basispunkte auf 4,5%. Der Reingewinn blieb mit 9,4 Mio im Vergleich zur Vorjahresperiode unverändert, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt.

Europa schwächelt
Im Rückgang des Auftragseingangs kämen die weltwirtschaftlichen und geopolitischen Unsicherheiten zum Ausdruck, welche die Kunden zur Verschiebung von Investitionsprojekten veranlasst hätten. Starrag bestätigt dabei Aussagen von Ende Juli. Das Minus der Bestellungen sei ausschliesslich auf die Region Europa zurückzuführen und erkläre sich auch mit dem Umstand, dass 2013 einzelne Grossprojekte zu einem überdurchschnittlich hohen Bestellungseingang geführt hätten. Ebenfalls zum Minus trug die tiefere Investitionstätigkeit in Russland bei.

Asien und Nordamerika mit weiterem Wachstum
Die Bestellungen aus Asien und Nordamerika hätten dagegen weiter zugenommen. An der amerikanischen Leitmesse IMTS vom September in Chicago habe zudem die erfreulich hohe Besucherzahl auf eine Konjunkturbelebung in den USA hingewiesen.

Nach Kundenmärkten betrachtet verzeichnete Starrag im Geschäftsfeld Aerospace weniger Aufträge, hier gelte es allerdings zu beachten, dass das Vorjahr ausserordentlich gut gewesen sei. Weiter schwach ist die Entwicklung im Bereich Energie. Hier sei eine Belebung trotz erster Anzeichen eines möglichen Endes der Talsohle erst mittelfristig zu erwarten. Der Industriesektor vermochte den Bestellungseingang zu halten, wobei hier der Bereich Uhren und Schmuck weiter zugelegt hat. Mehr Aufträge als im Vorjahr kamen auch aus dem Bereich Transport, dies vor allem wegen der Automobilindustrie.

Insgesamt investierte Starrag im bisherigen Jahresverlauf 6,3 Mio CHF in das Anlagevermögen. Neben den Vorlaufkosten für die neue Fabrik der Bumotec betraf dies namentlich die Optimierung verschiedener Werke und die Informationstechnologie zur weiteren Effizienzsteigerung. Erste Ergebnisse der getroffenen Massnahmen zur Effizienzsteigerung und besseren Erschliessung attraktiver Marktsegmente erwartet die Gruppe ab 2015.

Nur noch gehaltene Ebit-Marge erwartet
Den bisherigen Ausblick für das Gesamtjahr 2014 hat das Unternehmen mit Blick auf Auftragseingang und Umsatz bestätigt, für die Profitabilität jedoch leicht nach unten angepasst. Demnach wird weiter von einem Bestellungseingang unter dem Vorjahreswert ausgegangen, während der Umsatz im Rahmen des Vorjahres ausfallen dürfte. Neu wird auch eine Marge im Rahmen des Vorjahres erwartet, wogegen es Ende Juli noch hiess, die EBIT-Marge dürfte gegenüber dem Vorjahr leicht gesteigert werden.

Gemäss Aussage des CEO Walter Börsch anlässlich einer Investorenveranstaltung vor einem Monat rechnet Starrag mit einer gewissen Aufhellung der Marktstimmung. Unter anderem im Energiemarkt spüre man Anzeichen dafür, dass der Markt wieder anziehe, sagte dieser. «Wir sehen da Licht am Ende des Tunnels, beispielsweise in asiatischen Ländern wie China.» Auch im Bereich Baumaschinen stelle man eine Belebung fest und im Segment Aerospace sei die Entwicklung nachhaltig. (awp/mc/pg)

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