Rorschacherberg – Der Werkzeugmaschinen-Hersteller Starrag hat sich im ersten Halbjahr 2022 deutlich verbessert. Nach dem Übergangsjahr 2021 schreibt das Unternehmen wieder einen Gewinn.
Wie die Ostschweizer am Donnerstag mitteilten, kamen von Januar bis Juni Aufträge im Wert von 189,7 Millionen Franken rein. Das seien 27 Prozent mehr als im Vorjahr. Der aktuelle Arbeitsvorrat von 303,1 Millionen sichere die Kapazitätsauslastung bis weit ins Jahr 2023 hinein.
Der Umsatz stagnierte derweil bei 139,5 Millionen Franken. Unterbrechungen in den Lieferketten und «gewisse Projektverzögerungen und -korrekturen» hätten den Absatz gebremst, erklärte das Unternehmen.
Die Gewinnzahlen zeigten indes deutlich nach oben. Nach einer vorangegangenen Restrukturierung habe man nun weitere Früchte geerntet, erklärte Starrag. Der operative Überschuss auf der Stufe EBIT etwa lag bei 6,1 Millionen Franken, nach 0,8 Millionen im Vorjahr. Die entsprechende Marge kletterte auf 4,4 Prozent.
Und unter dem Strich stand ein Reingewinn von 5,0 Millionen Franken. Das erste Semester 2021 hatte Starrag mit einer schwarzen Null abgeschlossen.
Wachstum in Europa
Regional betrachtet legte Starrag vor allem in Europa zu. Die Region habe 69 Prozent der Neubestellungen bestritten. Nordamerika habe sich im Gegensatz zum Vorjahr «erfreulich» entwickelt; nur der Auftragseingang aus Asien fiel pandemiebedingt deutlich tiefer aus.
Mit Blick auf die Abnehmerindustrien legte der Bereich Industrial am deutlichsten zu (47% des gruppenweiten Auftragseingangs), gefolgt von Aerospace. Energy und Transportation schlossen in etwa auf Vorjahresniveau ab, so das Communiqué.
Deutlich steigende Marge erwartet
Angesichts der «erfreulichen» Neubestellungen geht Starrag davon aus, dass der Bestellungseingang in 2022 auf der Höhe des Vorjahreswertes von 379 Millionen Franken ausfallen dürfte. Für den Umsatz wiederum rechne man mit einer Zunahme; er hänge jedoch auch von den Lieferketten und der Weltwirtschaft ab.
Bezüglich operativem Ergebnis und Marge rechne Starrag weiterhin mit Werten deutlich über Vorjahr.
Das Geschäftsjahr 2021 hatte Starrag mit einem Verlust von 5,4 Millionen Franken abgeschlossen. Dies war vor allem der Schliessung des deutschen Standorts Mönchengladbach geschuldet. Die Kosten von 13,3 Millionen Franken dafür wurden im zweiten Semester verbucht. (awp/mc/pg)