Stationärer Detailhandel schrumpft weiter

Kleider

Kleidergeschäfte sind besonders häufig von Schliessung bedroht. (Photo by Charles on Unsplash)

Zürich – Ladensterben in der Schweiz: Immer mehr Detailhandelsgeschäfte verschwinden von der Bildfläche. Nach einer zwischenzeitlichen Entspannung überwiegen 2019 die Schliessungen wieder die Eröffnungen.

Knapp 32’000 Läden mussten in den vergangenen Jahren in der Schweiz schliessen, wie der Informationsdienst CRIF am Freitag schreibt. In derselben Zeit wurden weniger neue Läden eröffnet, sodass sich netto ein Minus von knapp 2’800 Läden ergibt.

Am häufigsten schlossen Bekleidungsgeschäfte. Darauf folgen Kioske und Lebensmittelgeschäfte auf den Plätzen 2 und 3. Gleichzeitig wurden seit 2009 aber auch neue Fachgeschäfte eröffnet: Und auf den ersten drei Plätzen sind auch bei den Neugründungen die Bekleidungsgeschäfte, die Zeitschriftengeschäfte und Fachdetailhandel Nahrungsmittel.

Grösstes Wachstum im Tessin
Beim Vergleich der Schliessungen mit den Neugründungen verzeichnen unter dem Strich Computergeschäfte die grösste Einbusse mit über 50 Prozent weniger Neugründungen. Ebenfalls ein Negativwachstum verzeichnen Sport- und Bekleidungsgeschäfte. Hingegen werden häufig Blumengeschäfte, Fachläden für Nahrungsmittel und Kioske eröffnet.

Nach Regionen weist der Kanton Tessin das grösste Wachstum bei den Detailhandelsgeschäften auf, die meisten Kantone hingegen registrieren rückläufige Ladenbestände. Die meisten Schliessungen in absoluten Zahlen gab es im Kanton Zürich, Kanton Waadt und Kanton Bern. Das sind jedoch ebenfalls wieder genau die Kantone mit den meisten Gründungen.

Betrachtet man also nur das Nettowachstum, weist das Tessin das grösste Wachstum bei den Detailhandelsgeschäften auf, gefolgt von Luzern, Aargau, Freiburg und Schwyz. Die Kantone Bern und Waadt weisen ein Minus von über 1’000 Geschäften aus, die eingegangen sind.

2019 verschwinden über 500 Läden
Im zu Ende gehenden Jahr 2019 stehen in der ganzen Schweiz 2’869 Schliessungen 2’303 Gründungen gegenüber. In den drei Jahren davor waren jedoch jeweils etwas mehr neue Läden eröffnet als geschlossen worden.

Berücksichtigt wurden sämtliche im Handelsregister aufgeführten Detailhandelsgeschäfte, welche in den Jahren 2009 bis 2019 gelöscht respektive neu eingetragen wurden. (awp/mc/pg)

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