AKW-Gegner fordern Stilllegung des AKWs in Mühleberg.
Mühleberg – Zum Jahrestag von Fukushima sind mehrere tausend AKW-Gegner ins bernische Mühleberg gereist. Vor dem dortigen Atomkraftwerk demonstrierten sie am Sonntag nachmittag für die sofortige Stilllegung der zwei ältesten Schweizer AKW in Mühleberg und Beznau.
Die Veranstalter gehen von 5000 bis 10’000 Demonstrierenden aus, wie eine Sprecherin auf Anfrage sagte. Zur Kundgebung aufgerufen hatten 181 Organisationen, die hinter der Bewegung «Menschenstrom gegen Atom» stehen.
Mühleberg: Unbefristete Betriebsbewilligung entzogen
Das AKW Mühleberg war letzte Woche in die Schlagzeilen geraten, als ihm das Bundesverwaltungsgericht die unbefristete Betriebsbewilligung entzog. Der bernische Energiekonzern BKW hat noch nicht entschieden, ob er das Urteil weiterzieht. Dem AKW droht das Aus im Sommer 2013. «Menschenstrom gegen Atom» fühlt sich durch das Gerichtsurteil bestärkt, wie Sprecherin Nina-Maria Kessler sagte. Allerdings sei nicht einsehbar, warum der «Schrottreaktor» in Mühleberg aufgrund der nun auch richterlich festgestellten Sicherheitslücken nicht sofort abgestellt werde.
Atomausstieg rasch konkretisieren
Auch Beznau müsse jetzt vom Netz, forderte Jürg Joss von Fokus Anti Atom in seiner Ansprache. Mehrere Redner verlangten zudem, dass der Atomausstieg rasch konkretisiert werde und die Umstellung auf erneuerbare Energien endlich entschlossen vorangetrieben werde.
Der «Menschenstrom gegen Atom» wurde das dritte Jahr in Folge durchgeführt. Allein gut 4000 Menschen machten sich nach offiziellen Angaben vom nahen Gümmenen aus zu Fuss nach Mühleberg. Gegen 1000 Menschen reisten mit dem Velo ab Bern an. Zudem verkehrten zahlreiche Shuttle-Busse zwischen Bern und Mühleberg. (awp/mc/pg)