Stimmung in Schweizer Wirtschaft von Ukraine-Krieg kaum belastet

Konjunktur

(Photo by AbsolutVision on Unsplash)

Zürich – Die Stimmung in der Schweizer Wirtschaft hat sich im März recht unbeeindruckt vom Krieg in der Ukraine gezeigt. Insbesondere die steigenden Energiepreise sind allerdings eine Herausforderung. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den Industriesektor legte sogar zu, der Wert für den Dienstleistungssektor ging nur leicht zurück.

Der PMI Industrie stieg konkret im Berichtsmonat um 1,4 auf 64,0 Punkte, wie die Credit Suisse am Freitag mitteilte. Der PMI Dienstleistungen fiel derweil um 3,2 auf 61,1 Punkte, nachdem er im Februar noch auf den höchsten Stand seit Pandemiebeginn geklettert war. Damit habe die Erholung etwas an Schwung eingebüsst.

Der Index misst, wie optimistisch die Einkaufsmanager auf die zukünftige Wirtschaftsentwicklung blicken. Werte von über 50 Punkten deuten auf Wachstum hin. Auf dem Höhepunkt der Coronakrise war der Industrie-Index bis auf 41,2 Punkte abgesackt, jener für den Dienstleistungssektor sogar bis auf 21,4 Punkte. Die Grossbank berechnet den Index zusammen mit dem Branchenverband Procure.ch.

Energiepreise grosse Herausforderung
Bislang scheinen sich der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen gegen Russland nicht spürbar auf die Schweizer Industriekonjunktur auszuwirken, so die CS. Die Produktion habe zugenommen, die Auftragsbücher seien weiterhin voll und der Personalaufbau dauere an.

Eine grosse Herausforderung seien indes die hohen Energiepreise – 91 Prozent der Befragten habe höhere Einkaufspreise gemeldet. Jedes fünfte befragte Unternehmen befürchtet deswegen Produktionsausfälle in den kommenden sechs Monaten, 23 Prozent befürchten sogar Kurzarbeit. Allerdings kaufe nur rund die Hälfte der Unternehmen Strom am Grossmarkt ein und sei damit den globalen Preisschwankungen direkt ausgesetzt.

Im Dienstleistungsbereich sei zwar die Erholungsdynamik etwas gebremst worden, dank der Corona-Lockerungen dürfte die Erholung aber künftig dennoch weiter fortschreiten. Ermutigend sei auch, dass die Subkomponente Beschäftigung den vierten Monat in Folge steige. Gegenwind komme allerdings wie auch im Industriesektor von den steigenden Einkaufspreisen.

Zur Wochenmitte war mit dem KOF Konjunkturbarometer ein zweiter wichtiger Frühindikator publiziert worden. Dieser wurde vom Ukraine-Krieg überschattet und sackte um 5,6 auf 99,7 Punkte ab. Damit lag er knapp unter seinem langfristigen Durchschnittswert von 100. (awp/mc/pg)

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