Strabag rückt näher an Implenia heran

Hans Peter Haselsteiner

Strabag-CEO Hans Peter Haselsteiner.

Zürich – Das österreichische Bauunternehmen Strabag verstärkt das Engagement in der Schweiz deutlich und übernimmt die beiden Bauunternehmen Brunner Erben und Astrada. Strabag will mit den Zukäufen im laufenden Jahr einen Umsatz von 800 Mio CHF erzielen, heisst es in einer Medienmitteilung vom Montag.

Brunner Erben aus Zürich erzielte zuletzt 320 Mio CHF und die Solothurner Astrada 110 Mio CHF Umsatz. Zu den Kaufpreisen wurden keine Angaben gemacht. Brunner Erben ist in den Bereichen Tiefbau, Hochbau und Transport tätig. Astrada ist Spezialist im Strassen-, Geleise-, Industrie- und Wohnungsbau. Bereits im Januar war bekannt geworden, dass Brunner nach einem Käufer sucht. Ein potenzieller Interessent sei die österreichische Strabag, hiess es damals in einem AWP vorliegenden Schreiben des Verwaltungsratspräsidenten und Alleininhabers der Brunner Erben Gruppe, Peter Murbach, an die Beschäftigten.

Leistung in der Schweiz beinahe verdoppelt
Mit der Akquisition rückt Strabag näher an den Konkurrenten Implenia heran. Implenia erzielt im Jahr 2009 einen Umsatz von 2,28 Mrd CHF. «Diese Akquisitionen zeigen unser starkes Engagement am Schweizer Markt sowie unsere Entschlossenheit, eine führende Rolle in all unseren Schlüsselmärkten zu spielen», wird Strabag-Chef Hans Peter Haselsteiner in der Mitteilung zitiert. «Wir verdoppeln dadurch beinahe unsere Leistung in der Schweiz und stärken unsere Präsenz in Zürich und Bern, zwei sehr wichtigen regionalen Märkten.» Ziel sei es, die Marktpräsenz von diesem Niveau weiter auszubauen, um flächendeckend in der Schweiz zu agieren. Die Zukäufe stellten eine sehr «attraktive Gelegenheit dar, Strabags strategische Position auf dem Schweizer Markt zu verbessern», so Haselsteiner weiter.

Aktuell keine weiteren Übernahmen in der Schweiz geplant
Dass die beiden mittelgrossen Unternehmen Brunner Erben und Astrada zeitgleich einen Käufer suchten, war nach Einschätzung von Strabag «optimal». Statt einzelne kleinere Baubetriebe habe Strabag auf einen Schlag zwei umsatzstarke Unternehmen übernehmen können, sagte Sprecherin Diana Klein am Montag auf Anfrage. Weitere Zukäufe in der Schweiz schliesst die Gesellschaft derzeit aber aus. «Strabag will seine mittelfristigen Umsatzziele durch organisches Wachstum erreichen», sagte Klein weiter. Strabag ist ein börsenkotiertes österreichisches Unternehmen mit Hauptsitz in Villach (Kärnten). Mit 73’600 Mitarbeitern erzielte der Baukonzern im Geschäftsjahr 2010 einen Umsatz von 12,8 Mrd EUR. Das Unternehmen ist hauptsächlich in Österreich, Deutschland sowie in Ost- und Südosteuropa tätig. Zudem hat der Konzern Niederlassungen auf der arabischen Halbinsel sowie in einzelnen weiteren westeuropäischen Ländern. (awp/mc/ps)

Exit mobile version