CKW baut 40 Stellen ab und sucht neue Wachstumsbereiche
Felix Graf, CEO CKW. (Foto: CKW)
Luzern – Auf die Umwälzungen in der Energiebranche reagiert die Centralschweizerische Kraftwerke AG (CKW) mit einem Stellenabbau und einer neuen Strategie. Betroffen sind 40 Jobs im Energiebereich und Stab. Wachsen will die CKW in neuen Geschäftsfeldern wie dem Datenmanagement.
20 Stellen würden im Juni 2014 abgebaut, teilte die CKW am Freitag mit. Zudem seien seit Anfang Jahr 20 Stellen nicht mehr besetzt worden. Vom Abbau betroffen seien vor allem Stellen in der Energiesparte und Positionen in den Bereichen Finanzen, Strategie und Kommunikation, sagte CKW-CEO Felix Graf auf Anfrage. Für die betroffenen Personen sei zusammen mit dem Personalverband ein Sozialplan ausgearbeitet worden.
Die CKW passte ihre Unternehmensstrategie aufgrund der «erheblich veränderten Marktbedingungen» an. Das Unternehmen will das Kerngeschäft mit den Energiedienstleistungen optimieren, Sparmassnahmen treffen, den Cashflow verbessern sowie neue Wachstumsfelder erschliessen.
Tiefe Marktpreise
Die tiefen Marktpreise hätten zu zunehmendem Margen- und Wettbewerbsdruck geführt und die herkömmliche Stromproduktion unwirtschaftlich werden lassen, sagte CKW-Chef Felix Graf. Eine Neuausrichtung der Unternehmensstrategie sei die logische Konsequenz, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Als neues Geschäftsfeld nennt die regionale Energiedienstleisterin etwa den Bereich IT-Infrastruktur-Services. Die Tochtergesellschaft Fiber Services plant in Luzern für 20 Mio CHF in einem neuen Rechenzentrum einen Datentresor für Unternehmen aus der Zentralschweiz und nationale Grossfirmen.
Weiter will die CKW das Installationsgeschäft mit einem Umsatz von 100 Mio CHF ausbauen und flexibler gestalten. Möglich seien etwa Produkte über reine Elektroinstallationen hinaus, sagte Felix Graf. Dazu gehörten beispielsweise die Telefonie, das Energiemanagement von Gebäuden oder das Datenmanagement für Firmen. Konkrete Projekte nannte Graf nicht.
Investitionen in erneuerbare Energie
Im regulierten Energiemarkt will die CKW versuchen, sich weniger den Marktpreisen zu exponieren und wirtschaftlicher zu werden. Dazu würden die geplanten Investitionen in lokale Projekte mit erneuerbaren Energien fortgesetzt, sagte Graf. Investitionen in Windprojekte im Ausland seien ebenfalls Teil der Produktionsstrategie.
Die CKW ist nicht der einzige Energiekonzern mit Problemen. Die Energiebranche befindet sich im Umbruch. Aufgrund der tiefen Margen verdienen die Unternehmen deutlich weniger und müssen ihre Geschäftstätigkeiten grundsätzlich überdenken. Die Axpo etwa hatte Mitte Juni eine Neuorientierung und den Abbau von 300 Stellen in den nächsten drei Jahren bekannt gegeben. (awp/mc/pg)