Basel – Der Dentaltechniker Straumann hat 2017 den Umsatz erneut zweistellig erhöht. Auch die Profitabilität steigerte die Gesellschaft deutlich. Alle Regionen und Geschäftsbereiche haben zum über den Markterwartungen ausgefallenen Resultat beigetragen. Die Aktionäre sollen eine höhere Dividende erhalten. Ins laufende Jahr blickt die Gesellschaft zuversichtlich und stellt ein tiefes zweistelliges Umsatzwachstum in Aussicht.
Im Berichtsjahr 2017 steigerte Straumann den Umsatz um 21% auf 1,11 Mrd CHF. Organisch, also ohne Übernahmen und Währungseffekte betrug das Wachstum knapp 16%, wie CEO Marco Gadola an der Bilanzmedienkonferenz am Donnerstag darlegte. Akquisitionen (ClearCorrect, Dental Wings, Equinox und Medentika) steuerten 32 Mio CHF bei. Straumann habe wieder stärker als die Gesamtbranche zugelegt und den Marktanteil auf 24% ausgebaut, sagte Gadola weiter.
Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg trotz Investitionen unter anderem in neue Märkte und in die Produktionskapazitäten um knapp 25% auf 284 Mio. Die entsprechende Marge erhöhte sich somit auf 25,5% von 24,8%.
Den Reingewinn steigerte Straumann derweil um 20% auf 276 Mio. Dazu beigetragen haben aber auch diverse Sonderfaktoren wie Konsolidierungsgewinne aus der Integration von Medentika und Dental Wings. Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung eine auf 4,75 CHF von 4,25 CHF erhöhte Dividende je Aktie vor.
Alle Geschäftsbereiche wachsen zweistellig
In der wichtigsten Konzernregion EMEA, worunter Straumann die Geschäfte in Europa, im Nahen Osten sowie Afrika zusammenfasst, stieg der Umsatz um knapp 19% auf 488 Mio CHF. Damit sei erstmals seit vielen Jahren wieder ein zweistelliges Wachstum erreicht worden, so Gadola weiter.
In Nordamerika nahm der Umsatz um 22% auf 312 Mio zu. Das stärkste Wachstum verbuchte die Gesellschaft mit 25% auf 191 Mio jedoch in der Region Asien/Pazifik. In Lateinamerika wuchs der Umsatz um 24% auf 122 Mio.
Alle Geschäftsbereiche verzeichneten einen zweistelligen Zuwachs. Wachstumsstärkstes Segment war das Non-Premium-Geschäft, das gemäss Gadola auch im laufenden Jahr wieder stärker zulegen dürfte als das Premium-Geschäft.
«2017 war angesichts der vielen Akquisitionen und Investitionen ein Übergangsjahr», sagte CFO Peter Hackel. Die Übernahmen werden auch im laufenden Jahr auf Stufe EBIT noch Spuren hinterlassen. So werden Abschreibungen auf akquisitionsbedingte immaterielle Vermögenswerte der übernommenen ClearCorrect in diesem Jahr verbucht. Auch die Investitionen in Produktionskapazitäten dürfen sich im laufenden Jahr etwa auf dem Niveau des Vorjahres belaufen.
Vor diesem Hintergrund erwartet Hackel, dass die EBIT-Marge 2018 unverändert bleiben wird. Auf Stufe EBITDA rechnet Hackel trotz weiterer Investitionen in Vertrieb und Marketing, Forschung & Entwicklung sowie Logistik dagegen mit einer Verbesserung der Marge.
Umsatzwachstum über dem Markt erwartet
Der Start ins laufende Jahr sei gut gewesen und liege im Rahmen der Guidance, so Gadola weiter. Für das Gesamtjahr erwarte er ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen (zwischen +10% und +15%) Prozentbereich. Damit werde Straumann wieder stärker als der Gesamtmarkt zulegen, der etwa 4% wachsen dürfte. Von ClearCorrect erwartet Gadola für das laufende Jahr ein überdurchschnittliches Wachstum, allerdings auf tiefem Niveau.
Der Markt reagierte mit Kursaufschlägen auf das Geschäftsergebnis. Bis zum Handelsende legten die Straumann-Valoren um 1,8% zu.
Analysten bewerteten die Resultate alles in allem als positiv. Dass Straumann für 2018 lediglich eine stabile EBIT-Marge erwarte, sei vor dem Hintergrund zu betrachten, dass die Gesellschaft zu konservativen Ausblicken tendiere. So hatte Straumann vor einem Jahr beispielsweise für das Geschäftsjahr 2017 ein organisches Wachstum lediglich im hohen einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt. (awp/mc/ps)