Straumann erhöht nach starkem Q1 Guidance für das Gesamtjahr

Straumann erhöht nach starkem Q1 Guidance für das Gesamtjahr
Straumann-CEO Marco Gadola. (Foto: Straumann)

Basel – Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann ist im Startquartal 2017 über Erwarten stark gewachsen. Der gute Geschäftsverlauf veranlasst das Management dazu, die Umsatzguidance für das Gesamtjahr anzuheben. Ausserdem werden Überlegungen dazu angestellt, auch in den Markt für Zahnkorrektur vorzustossen. An der Börse klettern die Straumann-Aktien, von den guten Aussichten getragen, erstmals überhaupt über die Schwelle von 500 CHF.

Straumann steigerte den Umsatz in den Monaten Januar bis März um knapp 20% auf 266,3 Mio CHF. Auf Quartalssicht ist das Rekord, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. In Lokalwährungen legte Straumann um 18% zu und rein organisch kletterten die Verkäufe um rund 15% in die Höhe. Zwei kleinere Übernahmeeffekte und die späten Ostertage hatten die Entwicklung im laufenden Jahr moderat begünstigt.

Die Gruppe sei in allen Regionen und Geschäftsbereichen zweistellig gewachsen, sagte CEO Marco Gadola im Gespräch mit AWP. Er verwies dabei auf die gezielte geographische Erweiterung, die Investitionen in Forschung und Entwicklung und den Ausbau des Vertriebsteams als Erfolgsfaktoren. Dabei scheint die Strategie, nebst der Premium-Marke Straumann auch in preisgünstigere und differenzierte Produkte zu investieren, Früchte zu tragen.

Gefragte Implantate
Das Implantatgeschäft leistete mit einem Umsatzplus von über 20% den grössten Wachstumsbeitrag. Die Treiber seien hier die Implantatpalette Bone Level Tapered (BLT), das Premium-Implantatmaterial Roxolid und die zunehmenden Nachfrage nach Implantaten von Neodent. Aber auch das Geschäft mit Zahnrestaurationen sei zweistellig gewachsen und der kleinste Geschäftsbereich Biomaterialien wachse dynamisch.

«Wir überlegen, in weitere Segmente ausserhalb des Bereichs Zahnersatz vorzustossen, etwa in den Bereich Zahnkorrektur», fügte Gadola mit Blick auf mögliche Übernahmen an. Geographisch sieht er die Gruppe in allen grösseren Dentalmärkten der Welt mit eigenen Verkaufsorganisationen gut aufgestellt. «Vielleicht werden wir da und dort unsere Verkaufsteams mit Personal ergänzen.»

Beschleunigtes US-Wachstum
Im wichtigsten Absatzgebiet EMEA stieg der Umsatz um 12% auf 108,0 Mio CHF (organisch +10%). Die besten Ergebnisse habe man auf der iberischen Halbinsel, in Russland und in Schweden erzielt, hiess es. In Nordamerika beschleunigte sich das Wachstum auf 19% (organisch +17%). Erfolge feiert Straumann mit dem BLT-Implantat, wovon in der Region seit Einführung im Jahr 2014 rund 300’000 verkauft worden sind.

Keine Sorgen bereitet Gadola die Trump-Präsidentschaft: «Einerseits würden auch wir von tieferen Steuern profitieren und andererseits sind wir in der Lage, sollten die Importzölle erhöht werden, den amerikanischen Markt von unseren beiden US-Produktionen aus zu bedienen.»

In Asien/Pazifik wuchs die Gruppe um deutliche 30% auf 46,0 Mio CHF (+26% organisch), in erster Linie dank China. Der Absatz in Lateinamerika schliesslich belief sich auf 25,4 Mio (+45% in CHF; +15% organisch). Die jüngst starke Aufwertung des brasilianischen Real begünstigte das Plus in Franken, doch sei die Marktlage in Brasilien noch immer schwach, so Gadola.

Guidance erhöht
Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung hat das Management die Guidance für 2017 erhöht: Neu rechnet man mit einem Umsatzzuwachs im «tiefen zweistelligen Prozentbereich» nachdem bisher ein Plus im «hohen einstelligen Bereich» prognostiziert wurde. Gleichzeitig soll die operative, organische Marge im laufenden Jahr weiterhin verbessert werden.

«Und auch langfristig wollen wir im Vergleich zum gesamten Dentalmarkt überdurchschnittlich wachsen und die Profitabilität verbessern», fügte Gadola an. «Da wir aber einen Grossteil der Margenverbesserung in unser Geschäft reinvestieren, sind in Sachen Profitabilität keine grossen Sprünge zu erwarten.» Und am Versprechen, die Dividende stetig zu erhöhen, hält Gadola ebenfalls fest. (awp/mc/pg)

Schreibe einen Kommentar