Basel – Straumann ist seinem Ruf als Wachstumslokomotive erneut gerecht geworden. Der Dentalhersteller erzielte 2021 sowohl bei Umsatz wie auch Reingewinn neue Rekordwerte. Mit Blick nach vorne sollen Investitionen dafür sorgen, dass die Wachstumsstory intakt bleibt.
Um seinen Erfolg zu messen, verwendet Straumann-CEO Guillaume Daniellot gerne eine eigene Währung: die Anzahl neuer Lächeln, die Zahnärzte und Kieferorthopädien mit seinen Produkten in Patientengesichter zaubern.
2021 habe sein Unternehmen hier einen Wert von stolzen 3,7 Millionen erreicht. So viele Patientinnen und Patienten erhielten also beispielsweise ein Straumann-Implantat gesetzt oder trugen eine Zahnschiene des Basler Konzerns.
5 Milliarden Umsatz angestrebt
Wenn es nach Daniellot geht, soll die Anzahl der «Straumann-Lächeln» bis 2030 weiter steil ansteigen: auf deren 10 Millionen. Umgerechnet in harte Währung bedeutet dies, dass der Basler Konzern bis dann einen Umsatz von 5 Milliarden Franken erwirtschaften will.
Im Jahr 2021 reichte es immerhin das erste Mal für den Sprung über die Schwelle von 2 Milliarden Franken. Konkret stiegen die Verkäufe im vergangenen Geschäftsjahr um knapp 42 Prozent auf 2,02 Milliarden. Organisch – also ohne Wechselkurseffekte und Übernahmen – wuchs Straumann dabei um fast 42 Prozent (VJ -5,6%).
Auch unter dem Strich gelang dem Basler Unternehmen ein Gewinnsprung. Der Reingewinn vervierfachte sich gut auf 399 Millionen. Im Vorjahr hatte allerdings noch die Pandemie das Ergebnis belastet. Die Aktionäre sollen nun eine um einen Franken höhere Dividende von 6,75 Franken je Aktie erhalten.
Dividende weiter steigern
Mit Blick nach vorne will Straumann die Dividende in absoluten Zahlen weiter steigern. Doch soll die Ausschüttungsquote nicht erhöht werden, denn viel Geld soll auch in Investitionen fliessen. Sie sollen Straumann helfen, die bisherige Wachstumsstory fortzuschreiben.
Konkret werden laut Management in den nächsten Jahren beispielsweise 300 Millionen Franken für den Ausbau der Standorte in Arlesheim BL, Shanghai und Mansfield (USA) verwendet. Inhaltlich sollen nicht nur die Produktion, sondern auch die Innovation und die Digitalisierung weiter gestärkt werden. Straumann halte ausserdem immer Ausschau nach guten Übernahmekandidaten, so das Management um CEO Daniellot.
Was die Ziele für das laufende Jahr 2022 anbelangt, so stapelt Straumann eher tief. Konkret erwartet das Basler Unternehmen für 2022 ein organisches Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich und eine Marge von etwa 26 Prozent.
Allerdings ist das Unternehmen für seine vorsichtigen Prognosen bekannt, die es dann meist schlägt und im Jahresverlauf teilweise mehrfach erhöht. Analysten sprachen hier auch schon von einer «Beat & Raise»-Story.
Börse spendet Beifall
An der Börse kamen die Anleger im Nachgang an die Resultate am Dienstag nach einem ersten Zögern aus der Deckung. Nach einem Start unter negativen Vorzeichen rückten die Papiere ins Plus vor und schlossen den Handel mit 4,9 Prozent höher bei 1448,50 Franken ab.
Was diesen inzwischen recht hohen Preis pro Aktie anbelangt, bahnt sich eine gewichtige Änderung an. Das Unternehmen plant einen Aktiensplit im Verhältnis von 1:10. Das soll die Papiere wieder vergünstigen und die Aktie für mehr potentielle Aktionärinnen und Aktionäre erschwinglicher machen. (awp/mc/pg)