Straumann-CEO Marco Gadola.
Basel – Die Geschäfte des Dentalimplantat-Herstellers Straumann haben nach einem vom Management als «verhalten» eingestuften ersten Quartal im zweiten Vierteljahr eine Beschleunigung erfahren. Auf den Gewinnebenen haben sich ein verbesserter «Business Mix», Effizienzgewinne und Kostensparmassnahmen bereits positiv niedergeschlagen. Die Hauptauswirkungen der Kosteneinsparungen werden indessen ab dem dritten Quartal erwartet. Vor diesem Hintergrund hat das Management die bisherige Guidance bestätigt.
Der Umsatz sank im ersten Halbjahr im Vorjahresvergleich um 1,9% auf 354,8 Mio CHF. In Lokalwährungen (LW) betrug der Rückgang 1,7%. Angepasst um die im Oktober 2012 bekannt gegebene Einstellung des Vertriebs von «iTero» Intraoral-Scannern lag der Umsatz in LW um 0,9% tiefer, teilt das Unternehmen am Dienstag mit.
Europa-Geschäfte schrumpfen, Wachstum in Nordamerika
Dabei standen dem weiter rückläufigen Hauptmarkt Europa (-4,5% in KW; Umsatz 202,2 Mio CHF), deutliche Umsatzsteigerungen in Nordamerika (gut +10%; 88,5 Mio ) und ein gut gehaltener Umsatz in der Region Asien/Pazifik (+1,0%; 53,9 Mio) gegenüber. In den übrigen Marktgebieten ging der Absatz leicht zurück (-1,7%). Während im europäischen Markt ein negativer Wechselkurseinfluss von 3,3 Prozentpunkten (PP) belastete, fiel dieser in Nordamerika mit +3 PP und in Asien/Pazifik mit +3,2 PP positiv aus. Für das Ganzjahr wird ein leicht negativer Wechselkurseinfluss erwartet.
Der Bruttogewinn erreichte 276,2 Mio CHF (-0,8%). Der EBIT stieg indessen um 4,1% bzw. auf 56,8 Mio und der Reingewinn um fast 21% auf 53,7 Mio. Die EBIT-Marge verbesserte sich gegenüber den infolge revidiertem IAS 19 angepassten Vorjahreswerten um 0,9 Prozentpunkte auf 16,0%. Sondereffekte im ersten Halbjahr 2013 ausgeklammert habe sich der EBIT auf 62,3 Mio CHF belaufen und die entsprechende Marge auf 17,6%, heisst es weiter. Als Sondereffekte werden in der Mitteilung Restrukturierungskosten von 13 Mio und eine Reduktion der Pensionskassenverpflichtungen von 7 Mio im Zusammenhang mit Kostenoptimierungsmassnahmen erwähnt.
Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Prognosen der Analysten übertroffen. Dabei wird aber von Kommentatoren auch auf die Sondereffekte verwiesen.
Kostensenkungsmassnahmen greifen
«Die harten Massnahmen zur Verringerung unserer Kosten beginnen Früchte zu tragen. Auch die Umsatzsteigerung im zweiten Quartal ist ein positives Zeichen. Sie belegt, dass die Restrukturierungen unsere Fähigkeit zur Umsatzsteigerung nicht beeinträchtigt haben», wird CEO Marco Gadola in der Mitteilung zitiert. «Ich bin mit dem zweiten Quartal zufrieden», sagte der neue Konzernchef denn auch im Gespräch mit AWP. Dabei verwies er auf das organische Umsatzwachstum von 3% in Lokalwährungen und die Kostensparmassnahmen. Diese sollen sich ab dem dritten Quartal noch verstärkt auswirken.
Auf der Rentabilitätsebene positiv ausgewirkt habe sich eine Kombination von «Business Mix», Effizienzgewinnen und Kostensparmassnahmen, hiess es weiter. «Wir haben vor allem die Personalkosten (…)gesenkt», so der CEO. Weitere Sparmassnahmen auf der Personalseite seien nun aber nicht mehr vorgesehen. «Bei allen anderen Kosten wie für Consulting, Services und Reisekosten sind aber sicher noch ein paar Millionen drin», ergänzte Gadola.
Guidance bestätigt
In Anbetracht des schwachen ersten Quartals und des voraussichtlich weiter anhaltenden Abschwungs in Europa rechne das Management nicht damit, den Jahresumsatz vom Vorjahr zu übertreffen. «Ich bin jedoch zuversichtlich, dass wir die von uns angestrebten Rentabilitätsverbesserungen erzielen werden», so der CEO.
«Die Ende 2012 und im zweiten Quartal 2013 eingeleiteten Massnahmen bringen Kosteneinsparungen von 25 bis 26 Mio CHF», so der CEO weiter mit Blick auf das Gesamtjahr. «Dem stehen Sonderaufwendungen von 10 bis 11 Mio gegenüber, so dass die Kosteneinsparungen übers Jahr netto 15 Mio erreichen.» Im Weiteren bestätigte der CEO das EBIT-Margenziel von über 15% für das laufende Jahr und mittelfristig über 20%. (awp/mc/pg)