Straumann erzielt rekordhohen Erstquartalsumsatz – Guidance 2016 erhöht
Straumann-CEO Marco Gadola. (Foto: Straumann)
Basel – Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann hat die Marktteilnehmer mit starken Umsatzzahlen für das erste Quartal positiv überrascht. Alle Regionen trugen ihren Anteil zum rekordhohen Quartalsumsatz bei, wobei Nordamerika besonders positiv auffiel. Treiber des Wachstums waren in erster Linie neue Produkte, insbesondere das Bone Level Tapered Implantat (BTL). Das Management erhöht seine Umsatzziele für das Gesamtjahr.
Der Gruppenumsatz stieg insgesamt um 15,4% auf 223,0 Mio CHF einschliesslich einem Akquisitionseffekt von 3 Prozentpunkten aus der Übernahme von Neodent, wie Straumann am Dienstag mitteilte. In Lokalwährungen betrug der Zuwachs 15,5%, organisch ergab sich ein Plus von 12,2%. Ohne die seit 1. März 2015 voll konsolidierte Neodent habe sich das organische Wachstum auf 12% belaufen.
Nordamerika im Aufschwung
«Wir haben bereits im zweiten Halbjahr 2015 stark an Fahrt aufgenommen und konnten diesen Schwung mit ins laufende Jahr nehmen», sagte CEO Marco Gadola in einem Telefongespräch mit AWP. Neben der allgemeinen Markterholung habe vor allem die Lancierung neuer Produkte das Umsatzwachstum angetrieben. Dies treffe insbesondere auf den Markt in Nordamerika zu, so Gadola weiter.
In Nordamerika erhöhte sich der Absatz um 15,4% (organisch +12,5%) auf 62,0 Mio. Alle Geschäftsfelder trugen zum regionalen Wachstum bei, insbesondere Roxolid und das BLT-Implantat. BLT bleibe dort ein wichtiger Wachstumstreiber, ergänzte Gadola. Zum starken Wachstum beigetragen haben auch die Value-Produkte der im vergangenen Jahr vollständig erworbenen brasilianischen Neodent.
Einen guten Jahresstart hatte auch das wichtigsten Absatzgebiet EMEA, das den Umsatz um 9,5% auf 108 Mio CHF steigerte. Organisch resultierte ein Anstieg um 9,4%, was teilweise das schwache Vorjahresquartal widerspiegelt. Die Nachfrage war gemäss Gadola breit abgestützt.
In Asien/Pazifik wuchsen die Verkäufe um knapp 23% respektive organisch um 21% auf 35,5 Mio. Den Hauptbeitrag hierzu leistete China, wo die Gruppe weiterhin von einem dynamischen Markt profitiert. Der Absatz in Lateinamerika schliesslich betrug 17,5 Mio CHF, was einer Steigerung von 46% respektive von 13,3% organisch entspricht.
Verbesserung der Betriebsmarge geplant
«Wir haben eine volle Pipeline und werden entsprechend weitere Produkte auf den Markt bringen», blickte Gadola zuversichtlich in die Zukunft. Das werde helfen, dass Straumann die führende Position weiter stärken könne. Der CEO erwartet, dass der globale Implantatmarkt 2016 solide wachsen werde. Er sei daher zuversichtlich, dass Straumann mit einem organischen Wachstum im hohen einstelligen Bereich erneut besser als der Markt abschneiden werde. Bisher hatte das Management ein organisches Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich in Aussicht gestellt.
Trotz weiterer Investitionen in strategische Wachstumsinitiativen sollten das geplante Umsatzwachstum und die zu erwartenden positiven Skaleneffekte dazu beitragen, die Betriebsgewinnmarge weiter zu verbessern, heisst es ausserdem.
Im weiteren prüft Straumann gemäss Gadola alle sich bietenden Optionen für potenzielle Investitionen. Konkret überprüft werde derzeit, ob Straumann den Convertible Bond an der südkoreanischen MegaGen wandeln wolle oder nicht. Ein Entscheid sei noch nicht gefällt. Auch zu anderen potenziellen Investitionen gebe es noch nichts Konkretes zu berichten.
Der Markt reagierte positiv auf die starken Umsatzzahlen. Bis gegen 11.15 Uhr gewinnen die Straumann-Titel 2,9% auf 350,25 CHF, während der Gesamtmarkt 1,49% tiefer steht. Analysten, die nicht mit einem so starken Umsatzanstieg und auch nicht mit einer Erhöhung der Guidance gerechnet hatten, würdigen insbesondere die Entwicklung in Nordamerika und EMEA als hervorstechend. (awp/mc/upd/ps)