Straumann-CEO Marco Gadola. (Foto: Straumann)
Basel – Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann hat den Umsatz im ersten Quartal 2015 deutlich gesteigert – sowohl in Schweizer Franken als auch in Lokalwährungen. Geholfen hat dabei vor allem das Nordamerika-Geschäft, die kürzlich voll übernommene brasilianische Neodent sowie ein Lageraufbau in China. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Management ein weiteres, beschleunigtes Wachstum des weltweiten Implantat-Marktes und bestätigt die bisherige Guidance.
Die Verkäufe stiegen in der Berichtsperiode gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum insgesamt um 7,4% auf 193,2 Mio CHF. In Lokalwährungen betrug der Zuwachs gut 12%, organisch ergab sich ein Plus von 8,2%. Der Umsatzbeitrag von Neodent, die seit März konsolidiert ist, wird in einer Mitteilung vom Donnerstag mit 7 Mio angegeben.
Preiskonzessionen in Europa – Nordamerika stark
Unter den einzelnen Marktregionen sank der Umsatz im wichtigsten Absatzgebiet EMEA um 8,4% auf 98,6 Mio CHF; organisch resultierte indessen ein Anstieg um 0,3%. Das eigentlich solide Wachstum in der Region sei durch Preissenkungen in Märkten wie Russland, der Türkei oder im arabischen Raum gedämpft worden, sagte CEO Marco Gadola an einer Telefonkonferenz. Diese hätten ergriffen werden müssen, um der starken Aufwertung des Schweizer Frankens entgegenzuwirken und die Preisnachlässe hätten bis zu 3 Umsatzprozente gekostet.
In Nordamerika stieg der Absatz um gut 18% (organisch knapp +12%) auf 53,7 Mio CHF. Dazu hätten alle drei Produktsegmente sowie Mehrverkäufe an bestehende Kunden beigetragen, heisst es.
Lageraufbau in China
In Asien/Pazifik wuchsen die Verkäufe um gut 30% auf 28,9 Mio CHF, organisch war hier ein Anstieg um knapp 35% zu verzeichnen. Wichtigste Umsatztreiber seien ein Lageraufbau in China und Absatzwachstum in Korea sowie Australien gewesen, hiess es weiter.
Der Absatz in Lateinamerika nahm auf 12,0 Mio CHF zu, nach 4,6 Mio in der Vorjahresperiode. Dabei erreichte das organische Wachstum knapp 12%; der Rest entfällt auf die Konsolidierung von Neodent.
«Unsere strategischen Investitionen in Nordamerika und in den Schwellenmärkten kurbeln das Wachstum weiterhin an und gleichen die stärkere Marktdurchdringung in Europa mehr als aus. Das Geschäft mit Implantaten und regenerativen Produkten wächst solide», resümierte CEO Gadola.
Guidance bestätigt – EBIT-Margen-Beitrag von Neodent
Das Straumann-Management rechnet für 2015 mit einer weiteren Beschleunigung des Wachstums des weltweiten Implantat-Marktes und bestätigt die bisherige Guidance eines organischen Umsatzwachstums im mittleren einstelligen Prozentbereich. Eine Erhöhung der Umsatz-Prognose könnte allenfalls später erfolgen, je nach Geschäftsgang im zweiten Quartal, so der CEO.
Der in Schweizer Franken ausgewiesene Umsatz wird bekanntlich jedoch durch negative Wechselkurseinflüsse beeinträchtigt. Die Belastung wurde Ende Februar auf 55 Mio CHF beim Umsatz und 31 Mio für den EBIT geschätzt; neuere Schätzungen wurden keine abgegeben. Mit den Kostensparbestrebungen wie Lohnreduktion und weiteren Massnahmen zur Milderung der Wechselkursbelastung sieht sich das Management derweil auf Kurs. Diese Schritte sollen helfen, 2015 das Ziel einer EBIT-Marge von mindestens 20% (organisch) zu erreichen, hiess es weiter.
Nettoverlust im Halbjahr durch Einmaleffekte aus Neodent-Übernahme
Im Halbjahr werde die Rechnung voraussichtlich mit einem Verlust abschliessen infolge der Konsolidierung von Neodent, wie CFO Peter Hackel sagte. Dabei verwies er vor allem auf die Belastung des Finanzergebnisses mit 70 Mio CHF infolge der Neukonsolidierung.
Akquisitionsbedingte Einmaleffekte ausgenommen, werde Neodent aber einen positiven Beitrag zur EBIT-Marge der Gruppe leisten. «Neodent erwirtschaftet einen sehr schönen EBIT und eine sehr schöne EBIT-Marge», sagte der CEO dazu. (awp/mc/pg)