Basel – Der Dentalimplantat-Hersteller Straumann ist im dritten Quartal nach zwei Quartalen mit schrumpfenden Umsätzen auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Angesichts der vielen Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit der Coronakrise verzichtet das Management aber weiterhin auf einen Ausblick.
Zwar nahm der Umsatz in den Monaten Juli bis September in Schweizer Franken um 0,2 Prozent auf 370,4 Millionen Franken ab, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Organisch, also ohne Akquisitionen und Währungseffekte, resultierte indes ein Anstieg um 7,7 Prozent, was deutlich über den Erwartungen der Analysten lag.
Mit dem Wachstums im dritten Quartal konnte das organische Minus in der Neunmonatsperiode auf -11 Prozent verringert werden. Im ersten Semester hatte der Rückstand auf die Vorjahresperiode noch 19 Prozent betragen.
Sarke Erholung bei BLX-Produkten
Straumann verzeichnete in allen Regionen mit Ausnahme von Lateinamerika steigende Verkäufe. Am stärksten wuchs der Umsatz in der Region Asien/Pazifik mit 11 Prozent (organisch), wo China, Australien und Neuseeland zweistellige Zuwächse erzielten.
Implantate erwiesen sich erneut als grösste Wachstumstreiber. Das wichtigste Produkt BLX erreichte im dritten Jahresviertel wieder ein «vorpandemisches» Umsatz-Niveau. CFO Peter Hackel zeigte sich an einer Telefonkonferenz davon überzeugt, dass die BLX-Verkäufe im Gesamtjahr das Niveau von 2019 übersteigen werden.
Das digitale Geschäft zeigte im dritten Quartal gemäss CEO Guillaume Daniellot zufolge ein «dynamisches» Wachstum, angetrieben vom Umsatz mit Intraoralscannern.
Auch das kieferorthopädische Geschäft verzeichnete im dritten Quartal einen deutlichen Aufschwung, angetrieben von einer hohen Anzahl Neubehandlungen.
Visibilität eingeschränkt
Mit Blick nach vorne zeigte sich das Management an der Telefonkonferenz weiterhin wortkarg. Zwar habe sich die erfreuliche Wachstumsentwicklung des dritten Quartal im Oktober insbesondere in Europa, China und Japan fortgesetzt. Es sei aber schwierig abzuschätzen, wie nachhaltig diese Entwicklung sei und wie sich die Wachstumsdynamik im Rest des Jahres weiter entwickeln werde, so Daniellot weiter. Angesichts der geringen Visibilität verzichtet das Unternehmen denn auch auf einen konkreten Ausblick.
Bei den Marktteilnehmer kam das Fehlen einer Guidance gemäss Händler nicht gut an. Die Aktien verlieren gegen 12.35 Uhr in einem insgesamt schwächer tendierenden Gesamtmarkt 8,9 Prozent auf 897,20 Franken. Analysten zeigen sich zwar vom starken organischen Wachstum von Straumann beeindruckt. Befürchtet wird aber, dass die Erholung im dritten Quartal nur kurzlebig war. (awp/mc/pg)