Straumann wächst 2016 profitabel und erhöht Dividende
Basel – Straumann hat den Umsatz im Geschäftsjahr 2016 im zweistelligem Prozentbereich gesteigert, noch stärker hat sich die Profitabilität verbessert. Im laufenden Jahr will Straumann erneut schneller als der Markt wachsen.
Im Berichtsjahr wuchs der Umsatz um 15% auf 917,5 Mio CHF. In Lokalwährungen (LW) lag der Zuwachs bei 14%. Organisch legte der Dentalimplantat-Hersteller um 13% zu, wie dieser am Donnerstag mitteilte. Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 32% auf 227,2 Mio CHF. Entsprechend erhöhte sich die Marge um 3,2 Prozentpunkte auf 25%.
Mit 229,6 Mio CHF übertraf der Reingewinn sogar den Betriebsgewinn um 3 Mio. Grund ist ein einmaliger Steuergewinn von 43 Mio CHF aus der Fusion von Straumann Brasilien mit Neodent. Hatte der Zusammenschluss mit der brasilianischen Neodent im Vorjahr den Gewinn noch durch Sondereffekte gedrückt, wirkte er sich nun positiv aus.
Um Sondereffekte bereinigt wäre der Gewinn mit 29% auf 186,8 Mio CHF aber immer noch stärker gewachsen als der Umsatz. Der Verwaltungsrat schlägt in der Folge eine um 25 Rappen erhöhte Ausschüttung von 4,25 CHF je Aktie vor.
Bestes Ergebnis seit acht Jahren
«Wir übertrafen das Marktwachstum 2016 deutlich und erzielten unser bestes Ergebnis seit acht Jahren» lässt sich Straumann-CEO Marco Gadola in der Mitteilung zitieren. Alle Geschäftsbereiche hätten ein zweistelliges organisches Wachstum verzeichnet.
Das Premium-Segment geniesse weiterhin oberste Priorität, so Straumann weiter. Trotzdem fokussierte das Unternehmen auf neue Wachstumsfelder, die mit erschwinglicheren Produkten erschlossen wurden. Straumann wolle zu einem Anbieter von Gesamtlösungen und neue Technologien integrieren.
Starkes Wachstum in Asien
Nach Regionen betrachtet trug Nordamerika mit +18% (+16% in LW) am stärksten zum organischen Wachstum bei. Die Region machte 28% des Gruppentotals aus. Getrieben wurde das Wachstum von Bone Level Tapared Implantate, aus dem Material Roxolid.
Noch dynamischer wuchs das Geschäft in Asien, wo Straumann organisch um knapp 24% gewachsen ist. Der höchste Wachstumsbeitrag habe aus den grössten Märkten China und Japan gestammt. Und dies dürfte auch in Zukunft so bleiben, erklärte CEO Gadola im Gespräch mit AWP.
Besonders interessant seien die Aussichten in China, wo der Markt mit rund 30% wachse. Ein Grund sei die noch sehr tiefe Marktdurchdringung. Auch in Japan sei die Marktdurchdringung noch gering, weil viele Japaner aufgrund schlechter Erfahrungen mit Konkurrenzprodukten bezüglich Dentalimplantate sehr vorsichtig seien, führte Gadola aus.
In Lateinamerika wuchs die Gruppe organisch um 15% trotz schwierigem Marktumfeld, insbesondere in Brasilien. Die grösste Region der Gruppe, EMEA, wies ein Wachstum von 10% auf – das beste Ergebnis seit der Wirtschaftskrise im Jahr 2008.
Schneller als Marktwachstum
Der globale Markt für Dentalimplantate werde voraussichtlich weiterhin um 3-4% wachsen, heisst es mit Blick in die Zukunft. Straumann selbst erwartet, 2017 erneut im «hohen einstelligen» Bereich zu wachsen. Dies solle mit weiteren Investitionen in neue Wachstumsfelder gelingen. Zudem würden positive Skaleneffekte zur weiteren Verbesserung der organischen Betriebsgewinnmarge führen.
Positive Impulse verspricht sich Straumann vom wichtigen Markt Brasilien, wo das neue Distributionsnetz 2017 voll zum Tragen kommen werde.
Die Börse reagierte trotz Rekordzahlen verschnupft: Zu Handelsende notierten die Straumann-Papiere 2,2% tiefer auf 395 CHF. Einige Investoren hätten wahrscheinlich aufgelaufenen Gewinne ins Trockene gebracht, hiess es im Handel zur Begründung. (awp/mc/upd/ps