Straumann: Währungseffekt schmälert Umsatz

Straumann: Währungseffekt schmälert Umsatz

Straumann-CEO  Beat Spalinger.

Basel – Der Dentalimplantatehersteller Straumann hat im ersten Quartal 2011 mit 9% den höchsten negativen Währungseffekt seiner Geschichte erfahren und in Franken entsprechend einen Umsatzrückgang hinnehmen müssen. Wegen des «anhaltend gedämpften» Konsumklimas gibt sich Straumann für das laufende Jahr vorsichtig.

Welchen Einfluss die Katastrophe in Japan auf den Dentalmarkt haben, sei schwer vorauszusagen. Abschreibungen beim japanischen Distributor sind nicht ausgeschlossen. Der Umsatz sank im Berichtsquartal um 5,4% auf 188,4 Mio CHF, während in Lokalwährungen gerechnet die Verkäufe um 4,3% gestiegen wären. Das Wachstum führt Straumann auf Volumensteigerungen im Implantatgeschäft und Verkäufe von Scannerausrüstungen zurück. Nach Regionen betrachtet leistete Nordamerika den Hauptbeitrag. Mit den vorgelegten Zahlen hat Straumann die Markterwartungen verfehlt.

Rückläufige Verkäufe in Europa
In der grössten Region Europa gingen die Verkäufe um 8,8% auf 113,9 Mio zurück. Der negative Währungseffekt betrug 11 Prozentpunkte: In Lokalwährungen wäre in dieser Region der Umsatz um 2,2% gewachsen. Der Markt hatte nach Angaben von Straumann hatte weiterhin mit gedämpftem Verbrauchervertrauen, Staatsschulden und den Nachwirkungen der Rezession zu kämpfen. Auf Länderebene seien die Ergebnisse gemischt ausgefallen: Deutschland, Grossbritannien und Frankreich hätten «solide» Ergebnisse erzielt, während Italien und Schweden leicht zurückgeblieben seien.

Umsatz in Nordamerika auf Quartals-Rekordniveau
In Nordamerika wiederum sei der Umsatz in Lokalwährungen mit 8,0% auf ein Quartals-Rekordniveau geklettert. Der negative Währungseffekt wirkte sich jedoch mit fast 12 Prozentpunkten gar noch stärker als in Europa aus, wodurch der berichtete Umsatz um 3,7% auf 40,1 Mio CHF sank. Der Umsatz der Region Asien/Pazifik stagnierte bei 25,5 Mio CHF, in Lokalwährungen wäre er um 2,2% gewachsen. Die jüngsten Ereignissen in Japan hätten zwar zu keinen direkten Schäden, Verletzten oder Verlusten bei Straumann geführt; mit Blick auf die Zukunft sei jedoch damit zu rechnen, dass sich die allgemeine Lage im Land auf das dortige Geschäft auswirken wird. Das Ausmass lasse sich derzeit aber noch nicht abschätzen.

Markterholung erwartet
Straumann geht davon aus, dass sich die wichtigsten Märkte allmählich weiter erholen, wenngleich Prognosen über die Rückkehr der Märkte zu einem nachhaltigen, soliden Wachstum weiterhin mit Vorsicht zu betrachten seien. Das Unternehmen erwartet für 2011 ein währungsbereinigtes Marktwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und geht weiterhin davon aus, den Markt erneut zu übertreffen. Die voraussichtlich anhaltende Stärke des Schweizer Frankens werde jedoch weiteren Druck auf den Gewinn ausüben, mahnt Straumann. Die Gruppe werde daher ihre Bemühungen zur Effizienzsteigerung fortsetzen und sei zuversichtlich, die EBIT-Marge 2011 auf einem Niveau von rund 20% halten zu können.

Suche nach neuem CFO weit fortgeschritten
Ausgenommen von dieser Aussagen sind jedoch allfällige Auswirkungen des Unglücks in Japan auf Verkäufe und Gewinne. Zudem werde derzeit die Werthaltigkeit der immateriellen Vermögenswerte des akquirierten japanischen Distributors überprüft. Eine Wertminderung könne nicht ausgeschlossen werden, so das Unternehmen. Weiteren Angaben zufolge ist die Suche nach einem neuen CFO bereits weit fortgeschritten. Die Gruppe gibt sich zuversichtlich, dass die Position in den kommenden Monaten besetzt werden kann. (awp/mc/upd/ss)

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