(PHOTOPRESS/Chocoladefabriken Lindt & Spruengli AG)
Kilchberg – Der Schokoladen-Hersteller Lindt & Sprüngli hat im ersten Halbjahr 2015 deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Entsprechend wird einmal mehr der bisherige Ausblick bestätigt. Im Gesamtjahr 2015 soll wie üblich ein organisches Wachstum von 6-8% erzielt werden, während das Margenziel erst wieder nach der Integration von Russell Stover gilt. Aktie und PS legen trotz Rekordhoch weiter zu.
Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg in der Periode von Januar bis Juni um gegen 18% auf 90,6 Mio und der Reingewinn um über 16% auf 65,0 Mio CHF. Beide Zahlen lagen damit klar über dem AWP-Konsens. Der Währungseffekt aufgrund der Frankenaufwertung auf EBIT-Stufe wir mit -10,6% beziffert.
Die rekordhohen Rohstoffpreise für Kakaobohnen, Haselnüsse und Mandeln sowie die anhaltende Frankenstärke hätten auch Lindt & Sprüngli zu schaffen gemacht, teilte der Kilchberger Konzern am Dienstag mit. Das «langjährige und erfolgreiche Geschäftsmodell» mit u.a. klarer Positionierung im Premium-Segment sowie permanenten Investitionen in die Marke zahle sich in diesem Umfeld aber besonders aus. In diesem Zusammenhang betont Lindt auch explizit, dass man am Standort Schweiz festhalten wolle.
Starker Franken drückt auf Umsatz
Bereits bekannt sei Juli waren die Umsatzzahlen: Die Verkäufe legten um gut 17% auf 1,41 Mrd CHF zu. Ohne die im letzten Jahr gekaufte US-Firma Russell Stover lag das organische Wachstum bei 9,4% und sei mit deutlichen Marktanteilsgewinnen in allen strategisch wichtigen Ländern und Segmenten einhergegangen, wie es hiess. Bei einem Währungseinfluss von -7,5% ergab sich insgesamt ein Wachstum in Lokalwährungen von knapp 25%.
Sehr gutes Wachstum in Deutschland, Frankreich und Grossbritannien
Noch nicht bekannt waren allerdings bis heute die Detailzahlen für die Regionen. Im Segment Europa (683,0 Mio CHF) wuchs Lindt organisch um 6,9%, dies obwohl die Schlüsselmärkte in der Schweiz und Europa weitgehend gesättigt seien und die Handelslandschaft hier «äusserst anspruchsvoll» sei, wie es heisst. In Lokalwährungen hätten trotz hoher Sättigung einmal mehr die wichtigen Märkte Deutschland, Frankreich und vor allem UK sehr gute Wachstumsraten erzielt.
Im Segment «NAFTA» (exklusive Russell Stover) wuchs Lindt organisch 10,3% und erzielte einen Umsatz von 370,1 Mio CHF, inklusive der erstmals konsolidierten Russell Stover waren es 544,9 Mio CHF (+69%). Die Integration des amerikanischen Familienunternehmens laufe planmässig und die Entwicklung entspreche den «ambitionierten Erwartungen».
Das Segment «Rest der Welt» steigerte den organischen Umsatz um 18,2% (181,1 Mio CHF). Diese Entwicklung resultierte laut Mitteilung aus zweistelligen Wachstumsraten vor allem in Australien, aber auch die Tochtergesellschaften in den neuen Aufbaumärkten Japan, Südafrika, Russland und Brasilien hätten sich «überaus erfreulich» entwickelt.
Ausblick für 2015 unverändert
Betätigt wurde mit den Gewinnzahlen auch einmal mehr der Ausblick. Lindt will demnach im Gesamtjahr 2015 sein übliches strategisches Wachstumsziel von 6-8% (organisch) erreichen, wobei die Integration von Russell Stover «oberste Priorität» habe. Nach dem Integrationsabschluss soll dann auch das strategische Gewinnziel (Steigerung der EBIT-Marge um 20 bis 40 Basispunkte) wieder erreicht werden.
Einen positiven Ausblick gibt Lindt laut Slides zu einer Investoren-Präsentation für Nordamerika, während die Konsumentenstimmung in Europa schwach bleiben dürfte. Lindt weist auch auf die Transaktions- und Translationseffekte aufgrund des SNB-Entscheides im Januar hin. Herausforderungen gebe es auch von dem kontinuierlich steigenden Preisen für Kakaobohnen bzw. den limitierten Möglichkeiten für Preiserhöhungen angesichts des Umfeldes. (awp/mc/pg)