Ton Büchner, CEO Sulzer.
Winterthur – Die Sulzer AG hat im Geschäftsjahr 2010 etwas weniger umgesetzt. Der Reingewinn und der EBIT ohne Restrukturierungskosten wurden dagegen deutlich gesteigert und auch die EBIT-Marge fiel höher aus als noch 2009, wobei der Gewinn durch den Verkauf der Sulzer Immobilien AG positiv beeinflusst wurde.
Entsprechend wird die Dividende erhöht und auch im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2011 zeigt sich Sulzer zuversichtlicher als bisher.
Dividende von 2,80 auf 3,00 Franken erhöht
Der Reingewinn erhöhte sich um 11,1% auf 300,4 (VJ 270,4) Mio CHF und der EBIT um 10,4% auf 406,4 (368,0) Mio CHF. Die EBIT-Marge verbesserte sich dabei auf 12,8 (11,0)%. Klammert man die Restrukturierungskosten aus, lag der EBIT bei 410,3 (416,6) Mio CHF und die Marge bei 12,9 (12,4)%, wie der Industriekonzern am Donnerstag mitteilt. Die Dividende soll auf 3,00 von 2,80 CHF erhöht werden. Der Umsatz reduzierte sich dagegen um 5,0% auf 3’183,7 (3’350,4) Mio CHF, bereinigt um Akquisitions-, Devestitions- und Währungseinflüsse lag das Minus bei 6,6%. Den Auftragseingang hat Sulzer bereits im Januar bekanntgegeben, er ist um 9,0% gestiegen auf 3’288,7 (VJ 3’017,6) Mio CHF (ber. +7,5%). Der Auftragsbestand lag per Ende Dezember bei 1’799,8 Mio CHF, nach 2’009,1 Mio CHF Ende Juni.
Gewinnerwartungen deutlich übertroffen
Mit den Zahlen hat Sulzer die Erwartungen der Analysten mit dem Umsatz leicht, mit den Gewinnziffern dagegen klar übertroffen. Der Umsatz sei im Geschäftsjahr 2010 wegen des geringeren Bestellungseingangs im Vorjahr zurückgegangen und der starke Franken habe sich negativ auf Bestellungseingang, Umsatz und Betriebsergebnis ausgewirkt, schreibt Sulzer. Wegen der geringer als erwartet ausgefallenen Restrukturierungskosten sowie den erzielten Kosteneinsparungen sei die EBIT-Marge dennoch gestiegen. Für 2011 erwartet Sulzer eine Steigerung von Bestellungseingang und Umsatz auf bereinigter Basis. Das Betriebsergebnis der Divisionen dürfte leicht zunehmen, auch wenn sich die Sondereinflüsse durch Immobilienverkäufe nicht wiederholen werden. Sulzer zeigt sich damit aber insgesamt zuversichtlicher als bisher. Für 2011 ist Sulzer bisher von einem Umsatzrückgang ausgegangen.
Anhaltend negative Währungseffekte
Aufgrund der Aufwertung des Schweizer Frankens sei aber mit weiteren negativen Währungseffekten zu rechnen. Gegen grössere Währungseinflüsse auf die Rentabilität sei man aber dank des weltweiten Produktions- und Servicenetzwerks abgesichert. Für die kommenden zwei Jahre stellt Sulzer ein jährliches organisches Umsatzwachstum von durchschnittlich rund 5%, eine divisionale Rendite des Betriebsvermögens von rund 25% sowie eine gesteigerte Umsatzrendite der Divisionen von 11,8% in Aussicht. Auf der Grundlage der soliden Bilanz würden weitere Akquisitionen geprüft, um das Portfolio zu stärken und die globale Präsenz auszubauen, bestätigt Sulzer die bisherige Akquisitionsstrategie. Die strategische Eignung, die Integrationsfähigkeit und die Wertschaffung sind weiterhin die Kriterien für eine mögliche Übernahme.
Zuversichtlicher Ausblick
Mit Blick auf 2011 und die verschiedenen Märkte sei davon auszugehen, dass sich der positive Trend in den frühzyklischen Märkten voraussichtlich fortsetzen aber etwas verlangsamen werde, bestätigt Sulzer die bisherige Einschätzung. Die Automobilindustrie dürfte auf dem aktuell hohen Niveau verbleiben, während sich die Luftfahrtindustrie weiter erholen soll. Eine etwas flachere Fortsetzung des positiven Trends sieht Sulzer mit Blick auf 2011 für den Papier- und Zellstoffmarkt, für die anderen allgemeinen Industriemärkte wird mit einem leichten Wachstum gerechnet. Die Öl- und Gasbranche dürfte aufgrund der zunehmenden Zahl von Projektstudien insbesondere in der zweiten Jahreshälfte wachsen, bekräftigt Sulzer auch hier die bisherige Einschätzung. Die Kohlenwasserstoff verarbeitende Industrie wird gemäss der Prognose auf dem aktuellen Niveau bleiben und für die Energieerzeugung wird nach dem markanten Rückgang im Jahr 2010 eine Stabilisierung erwartet.
Wachstumsmotoren BRIC-Staaten
Strengere Regulierungen und zunehmende ökologische Bedenken würden die Nachfrage nach Sulzer-Produkten stützen. Von den aufstrebenden Märkten sieht Sulzer insbesondere Brasilien, Indien, China und Russland weiterhin als die wichtigsten Wachstumsmotoren. Weiter gibt Sulzer bekannt, dass der GV vom kommenden April die Zuwahl von Jill Lee als neue Verwaltungsrätin vorgeschlagen wird. Sie soll Hans Hubert Lienhard ersetzen, welcher wegen anderer Mandate und Verpflichtungen nicht mehr kandidieren wird. Zur Wiederwahl für ein Jahr werden Luciano Respini, Klaus Sturany und Tim Summers vorgeschlagen. Erstmals sollen die Aktionäre konsultativ auch zum Entschädigungsbericht befragt werden. (awp/mc/upd/ ps)