Sulzer rechnet mit mehr Bestellungen im Jahr 2017

Greg Poux-Guillaume

Sulzer-CEO Greg Poux-Guillaume. (Foto: Sulzer)

Winterthur – Der Technologiekonzern Sulzer hat in den ersten neun Monaten 2017 eine Zunahme des Bestellungseingangs um 15,5% auf 2,38 Mrd CHF verbuchen können. Der Verlauf des Auftragseingangs veranlasste das Unternehmen auch zur Erhöhung ihres Ausblickes: Neu wird fürs Gesamtjahr beim Bestellungseingang mit einem Plus von 10 bis 12% gerechnet. Bisher lag die Prognose bei 7 bis 10%.

Das Wachstum beeinflusst haben insbesondere Akquisitionen: Organisch vermeldet Sulzer über neun Monate einen um 3,7% höheren Bestellungseingang als in der gleichen Periode des Vorjahrs, wie aus einer Mitteilung vom Donnerstag hervorgeht. Währungseffekte beeinflussten die Wachstumsrate um +0,2%.

Alleine im dritten Quartal betrug die Zunahme der Auftragseingänge 21,5%, wobei auch dieser Wert durch Währungs- und Akquisitionseffekte beeinflusst war. Zudem bewegten sich die Bestellungen im dritten Quartal des Vorjahres auf eher tiefem Niveau. Das organische Wachstum wird fürs dritte Quartal mit 7,5% beziffert, die Währungseinflüsse mit +1,6%.

«Zahlen nicht überinterpretieren»
Sulzer-CEO Gregoire Poux-Guillaume zerstreute an einer Telefonkonferenz mögliche Erwartungen, das Wachstum sei bereits ein Anzeichen für eine Erholung auf dem Öl- und Gasmarkt. Da die Werte von den exakten Daten des Bestelleingangs beeinflusst seien, dürften die Zahlen nicht überinterpretiert werden. Die Marge der im dritten Quartal verbuchten Aufträge dagegen bewegten sich auf üblichem Niveau. Nur schon der publizierte Bestellwert, der etwas über den Erwartungen der meisten Analysten zu liegen kam, zeige, dass Sulzer beim Preis keine Kompromisse eingegangen sei.

Wachstum in allen Divisionen
Zum höheren Bestellungseingang über neuen Monate haben alle vier Divisionen des Konzerns beigetragen. Wesentliche Ursache dafür sei die positive Entwicklung der Bestellungen aus dem Öl- und Gasmarkt und aus der allgemeinen Industrie, so Sulzer. Besonders ausgeprägt war das organische Wachstum bei Chemtech (+8,7%) und Pumps Equipment (+4,0%). Sulzer spricht in seiner Mitteilung von «einigen grösseren Aufträgen», die in diesen Divisionen eingegangen seien.

Während die Prognose zum Bestellungseingang im Gesamtjahr erhöht wurde, hält Sulzer seiner übrigen Guidance fest. So wird einschliesslich der 2016 getätigten Akquisitionen mit einem Umsatzwachstum zwischen 3 bis 5% und einer operativen EBITA-Marge von rund 8,5% gerechnet.

Das 2016 lancierte Kostensenkungsprogramm Sulzer Full Potential(SFP), welches das Kostenniveau auf das kommenden Jahr hin um 200 Mio CHF senken soll, wird zudem noch ausgeweitet. Wie CEO Poux-Guillaume und CFO Thomas Dittrich an einer Telefonkonferenz ausführten, werden dem ursprünglichen Programm noch weitere Massnahmen hinzugefügt. Das wird auch 2018 zu zusätzlichen Kosten führen. Details dazu will Sulzer aber erst im Februar zusammen mit den Geschäftszahlen 2017 kommunizieren. Die Ziele des bisherigen Programms wurden bestätigt, ebenso lägen die Kosten im Budget.

Über den Erwartungen
Sulzer hat mit seinen vorgelegten Zahlen die Erwartungen der Analysten grösstenteils übertroffen. Der AWP-Konsens für den Bestellungseingang lag bei 2,34 Mrd CHF. Die Analysten zeigten sich grösstenteils erfreut über die von Sulzer publizierten Zahlen. Baader Helvea etwa deutete den bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr angehobene Ausblick als Zeichen für ein starkes Jahr 2018. Insgesamt habe der Markt die positiven zyklischen und strukturellen Faktoren noch nicht ausreichend eingepreist.

Etwas zurückhaltender gibt sich der Analyst der ZKB. Eine Erhöhung der Guidance für den Auftragseingang habe sich abgezeichnet und im Vergleich zu anderen Schweizer Industriefirmen sei das organische Wachstum des Bestelleingangs bescheiden, heisst es in seinem Kommentar. (awp/mc/pg)

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