Winterthur – Der Industriekonzern Sulzer hat im ersten Semester 2021 klar mehr umgesetzt und damit auch deutlich mehr verdient. Der Bestellungseingang konnte hingegen nur knapp gehalten werden. Die im Vorjahr eingeleitete Erholung nach dem Pandemie-Einbruch hat sich im jüngsten Quartal aber fortgesetzt.
Der Bestellungseingang ging im ersten Semester im Vergleich zur Vorjahresperiode um 1,1 Prozent auf 1,82 Milliarden Franken zurück. Bereinigt um Währungs- und Akquisitionseffekte ergab sich ein organisches Minus von 3,3 Prozent, wie Sulzer am Donnerstag mitteilte. Der Umsatz erhöhte sich im Halbjahresvergleich hingegen um 7,8 Prozent auf 1,72 Milliarden, organisch lag das Plus bei 6,1 Prozent.
Sulzer verweist als positives Highlight auf die deutliche Verbesserung des Bestellungseingangs im zweiten Quartal sowohl gegenüber dem Vorjahresquartal als auch gegenüber den ersten drei Monaten des laufenden Jahres. In der Division Applicator Systems (APS) erreichten die Bestellungen nach sechs Monaten gar ein Plus von über 50 Prozent, womit sie auch das Vor-Pandemie-Niveau übertroffen haben. Diese Division wird bekanntlich demnächst abgespalten und in Medmix umbenannt.
Ausserdem seien die Umsätze im ersten Halbjahr in allen vier Divisionen gestiegen. «Die Investitionen in unsere strategischen Wachstumsmärkte und unsere konsequenten Kostensenkungsmassnahmen im vergangenen Jahr zahlen sich jetzt aus», wird in der Mitteilung dazu CEO Greg Poux-Guillaume zitiert. «Wir werden die hervorragenden Marktchancen, die sich uns bieten, nutzen.»
Gewinn steigt überproportional
Noch deutlicher hat sich das Bild auf der Gewinnebene verbessert. Der operative Gewinn (EBITA) klettere um knapp 43 Prozent auf 171,6 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 2,5 Prozentpunkte auf 10,0 Prozent. Der Reingewinn hat sich auf 85,7 Millionen Franken gar mehr als verfünffacht. Damit hat Sulzer die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Bestellungseingang in etwa getroffen, beim Gewinn aber besser abgeschnitten als geschätzt.
Zum Ausblick heisst es, dass das dritte Quartal saisonal bedingt etwas schwächer ausfallen werde als das zweite. Gegenüber dem Vorjahr werde jedoch eine starke Verbesserung erwartet, getrieben durch anhaltendes Wachstum in den Divisionen APS und Chemtech. Ausserdem dürfte es positive Impulse geben aus der Service-Division Rotating Equipment Services sowie aus der Division Pumpen aus den Segmenten Wasser und Industrie.
Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr 2021 werden bestätigt. Für den Auftragseingang wird demnach eine Zunahme von 4 bis 6 Prozent erwartet und für den Umsatz ein Plus von 8 bis 10 Prozent. Die Betriebsgewinnmarge (EBITA) soll einen Wert im Bereich von 10,0 bis 10,5 Prozent erreichen. (awp/mc/ps)