Peter Löscher soll VRP des neuen Industriegiganten werden. (Foto: Sulzer)
Winterthur – Der Winterthurer Industriekonzern Sulzer befindet sich in Gesprächen über eine mögliche Fusion mit dem amerikanischen Maschinenbaukonzern Dresser-Rand. Die News sickerten über die Medien am Mittwoch kurz vor Handelsschluss an der SIX durch und gaben den Sulzer-Aktien Schub. Kurz darauf bestätigte Sulzer die Gespräche. Die SIX setzte die Aktien nach Bekanntwerden der Gerüchte vom Handel aus.
Die «Handelszeitung» berichtete online unter Berufung auf «mehrere Quellen» über die geplante Milliardenfusion. Sulzer und Dresser-Rand seien an einer gegenseitigen Bewertung der Bücher mit dem Ziel einer Verschmelzung beider Konzerne. Die Sulzer-Aktien hatten vor der Veröffentlichung des Artikels kaum verändert notiert und stiegen zuletzt bei überdurchschnittlichen Volumen um 1,7% auf 125,80 CHF.
«Nicht-exklusive» Gespräche
Sulzer bestätigte kurz vor Handelsschluss die Gespräche mit Dresser-Rand: Man befinde sich in «nicht-exklusiven Gesprächen», teilte Sulzer mit. «Es kann nicht garantiert werden, dass die Gespräche zu einer Transaktion führen. Sulzer beabsichtigt nicht, Näheres zu kommentieren, bis eine Vereinbarung getroffen wurde.»
Verhandlungen offenbar weit fortgeschritten
Wie die «Handelszeitung» weiter schreibt, sind die Verhandlungen offenbar weit fortgeschritten. Bereits im Oktober soll – bei einer überraschungsfreien Prüfung der Bücher (Due Diligence) – die Fusion angekündigt werden, heisst es. Der Abschluss soll im ersten Quartal 2015 stattfinden. Die Einsparungen durch Synergien werden auf Sulzer-Seite auf 150 Mio CHF veranschlagt.
Auch über Personalien scheint man sich schon einig zu sein: Neuer Verwaltungsratspräsident des Industriegiganten soll Sulzer-Präsident Peter Löscher werden, so der Medienbericht. Löscher ist Delegierter der Beteiligungsgesellschaft Renova. Diese gehört dem russischen Investor Viktor Vekselberg, der bei Sulzer Ankeraktionär und bestimmende Kraft ist. (awp/mc/pg)