Sulzer legt bei Bestellungen und Umsatz zweistellig zu

Greg Poux-Guillaume

Sulzer-CEO Greg Poux-Guillaume. (Foto: Sulzer)

Winterthur – Der traditionsreiche Sulzer-Konzern ist im Geschäftsjahr 2018 flott gewachsen und hat auch im Schlussquartal nicht nachgelassen. Entsprechend zeigt sich das Unternehmen auch für das laufende Jahr recht zuversichtlich. Von der Börse gibts Applaus.

Zum Wachstum von Umsatz und Bestellungseingang haben alle vier Divisionen beigetragen, wie Sulzer am Donnerstag mitteilte. Mit zweistelligen Wachstumsraten lief es insbesondere in den Divisionen Pumpen und Chemtech gut. Das Pumpengeschäft profitierte von höheren Ölpreisen und der damit verbundenen Erholung im Öl- und Gasmarkt.

Etwas geringer war das Wachstum in der Service-Division sowie in der noch jungen Division Applicator Systems, wo der Teilbereich Beauty zurückging und das Wachstum in den anderen Bereichen aufhob. Im Bereich Beauty, der unter anderem Geräte zum Auftragen von Mascara herstellt, kam es zu einer Produkteumstellung bei einem Grosskunden. Dieser bestellt zwar weiterhin bei Sulzer, aber nicht mehr so viel wie zuvor.

Konkret erhöhten sich Bestellungseingang und Umsatz um je rund 12 Prozent. Ersterer erreichte 3,53 Milliarden Franken, während der Umsatz auf 3,36 Milliarden Franken kletterte. Dazu haben allerdings verschiedene Zukäufe einen guten Teil beigetragen.

Keine Abschwächung im vierten Quartal
Bereinigt um diese Zukäufe und auch um negative Währungseffekte resultierte beim Auftragseingang ein organisches Plus von 8,4 Prozent. «Wir haben die gesetzten Ziele erreicht», zeigte sich CEO Greg Poux-Guillaume vor den Medien zufrieden. Und eine Abschwächung ist vorerst nicht in Sicht. So nahmen die Bestellungen auch im vierten Quartal organisch klar im zweistelligen Bereich zu.

Reingewinn von fast 114 Mio Franken
Noch besser sah es beim Gewinn aus. Das operative Ergebnis (EBITA) zog gegenüber dem Vorjahreswert um über 26 Prozent auf 322,5 Millionen Franken an. Geholfen haben einerseits die höheren Umsätze und die stetigen Sparbemühungen von Sulzer, andererseits war das Vorjahresergebnis von einmaligen Kosten in der Division Chemtech belastet, die nun wegfielen.

Aus dem Spar-Programm SFP (Sulzer Full Potential) sind für 2019 zusätzliche Einsparungen in der Höhe von rund 10 Millionen Franken budgetiert. Das Programm habe aber die geplanten Einsparungen von insgesamt 230 Millionen Franken bereits ein Jahr früher erbracht als geplant und ist abgeschlossen. Über SFP wird künftig denn auch nicht mehr eigens berichtet. Poux-Guillaume präzisierte dazu, dass damit nicht die ständige Arbeit an den Kosten eingestellt werde.

Auch der Reingewinn verbesserte sich um über einen Drittel auf 113,7 Millionen Franken markant. Die Dividende soll dennoch stabil bei 3,50 Franken bleiben.

Zuversichtlicher Ausblick
Mit Blick nach vorne äusserte sich Poux-Guillaume zuversichtlich. Er sehe keine Anzeichen für eine Verlangsamung des Geschäfts, sagte er. Insbesondere erwartet er 2019 eine Fortsetzung der Dynamik im wichtigen Öl- und Gasmarkt. Auch alle anderen Zielmärkte von Sulzer mit Ausnahme des Bereichs Energie sollten weiter wachsen.

Konkret prognostiziert Sulzer für das Geschäftsjahr 2019 eine währungsbereinigte Zunahme des Bestellungseingangs von 2 bis 5 Prozent und des Umsatzes von 3 bis 5 Prozent, wobei dies ohne Akquisitionen zu verstehen ist. Die operative Marge soll sich in den Bereich von 10 Prozent weiter verbessern.

Die Drohkulisse eines ungeordneten Ausstiegs Grossbritanniens aus der EU lässt Poux-Guillaume zumindest nach aussen kalt. «Ein harter Brexit hätte nur einen geringen Einfluss auf unser Geschäft und wäre gut zu bewältigen», sagte er. Das Geschäftsvolumen zwischen Grossbritannien und der EU sei für Sulzer in beiden Richtungen gering. Die Lastwagen für die Belieferung des Werks in Irland würden im Brexit-Fall wohl einfach die Fähre von Europa direkt nach Irland benutzen, so Poux-Guillaume.

Die Aktie reagiert mit einem Plus von rund 5 Prozent auf den Zahlenkranz. (awp/mc/pg)

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