Sulzer muss Akquisition der neuseeländischen Firma Simcro abblasen
Winterthur – Sulzer muss die geplante Akquisition der neuseeländischen Firma Simcro abblasen. Die im Mai angekündigte Transaktion unterlag der Genehmigung der örtlichen Behörden, welche aber nicht innerhalb des erforderlichen Zeitrahmens eingeholt werden konnte, begründet der Industriekonzern am Dienstag den Schritt. Der Aktienkaufvertrag wurde entsprechend annulliert.
Für das Closing sei eine Frist von sechs Monaten vereinbart worden, was nicht gereicht habe, heisst es dazu bei Sulzer auf Anfrage. Über die Gründe dafür sei Stillschweigen vereinbart worden.
Simcro ist ein Lieferant von Verabreichungssysteme für Pharmazeutika in der Tiermedizin. Die Gesellschaft mit zwei Produktionsanlagen in Neuseeland und Australien sowie 230 Mitarbeitern hätte in Sulzers Division Applicator Systems integriert werden sollen.
Der Unternehmenswert wurde im Mai auf 90 Mio CHF beziffert. Das Unternehmen ist sehr rentabel, denn mit einem Jahresumsatz von 35 Mio CHF wurde zuletzt eine EBITDA-Marge von 27% erreicht.
Sulzer hält nach weiteren Übernahmen Ausschau
Sulzer werde aber den strategischen Ausbau der Division auch nach diesem Rückschlag weiterverfolgen, hält das Unternehmen am Dienstag fest.
An der Börse wirft die Nachricht wegen der umsatzmässig bescheidenen Grösse von Simcro keine hohen Wellen. Da die Ergänzungsakquisition klein gewesen wäre, blieben die Schätzungen für Sulzer im grossen und ganzen unverändert, hiess es beispielsweise in einem Kommentar von Baader Helvea. Und auch die Zürcher Kantonalbank ist laut einer Einschätzung der Meinung, dass das Nichtzustandekommen der Akquisition aufgrund der geringen Auswirkung auf den Gesamtkonzern neutral zu werten sei. Die Aktie steht im frühen Geschäft unverändert bei 118,90 CHF, dies in einem leicht negativen Gesamtmarkt. (awp/mc/ps)