Winterthur – Der Industriekonzern Sulzer vergrössert das Produktionswerk von Geka im deutschen Bechhofen. Mit dem Bau eines neuen Gebäudes werde die Fertigungsfläche mit zusätzlichen 12’000 m2 fast verdoppelt, teilte die Gesellschaft am Montag mit. Damit verbunden sei die Schaffung von über 250 neuen Arbeitsplätzen. Zum Umfang der Investitionen werden keine Angaben gemacht.
Der Bau eines neuen Fertigungsgebäudes sei notwendig geworden, da Geka in den letzten beiden Jahren signifikant gewachsen sei. Die Produktionskapazitäten in Bechhofen und Bamberg seien nun voll ausgeschöpft. Da man aber für das Beauty-Geschäft von Geka ambitionierte Wachstumsziele habe und die Wertschöpfungskette erweitern wolle, sei es wichtig, dass neue Fertigungskapazitäten aufgebaut würden.
Geka hat das Land für die neue Halle bereits gekauft und die Planung ist eingeleitet. Die Bauarbeiten sollen noch 2017 begonnen und voraussichtlich Ende 2018 abgeschlossen werden. Durch die Vergrösserung des Werkes in Bechhofen werden mittelfristig mehr als 1’000 Mitarbeitende bei Geka arbeiten. Zudem würden weitere Entwicklungsmöglichkeiten für bestehende und neue Mitarbeitende geschaffen.
Dieses Investment in den Standort Bechhofen zeige, dass Sulzer vom Erfolg der neuen Division Applicator Systems (APS), zu der auch Geka gehört, überzeugt sei und Bechhofen als globalen Hauptsitz für das Beauty-Geschäft stärken wolle, wird in der Mitteilung Amaury de Menthière zitiert, der Leiter der Sparte APS.
Positive Analystenkommentare – Aktie moderat höher
Sulzer hatte die deutsche Geka vor rund einem Jahr übernommen und damit rund 150 Mio EUR an Umsatz eingekauft. Zusammen mit der Geschäftseinheit Sulzer Mixpac Systems wurde daraus die neue Division APS gebildet. Beide Geschäfte haben den gleichen industriellen Kern, nämlich die hochpräzise Herstellung von Kunststoffteilen durch Spritzgiessen. Seither bedient Sulzer mit Geka auch das Segment Kosmetik.
In Marktkreisen wird der heute angekündigte Ausbau begrüsst. Auch wenn die Nachricht keinen direkten Einfluss auf die Schätzungen habe, zeige die Kapazitätserweiterung bei Geka das anhaltende stabile Wachstum der Division APS, heisst es in einer Einschätzung der Bank Vontobel. Mit dem Wachstum dieses Geschäftszweigs verbessere sich bei Sulzer der Geschäftsmix und das Risikoprofil.
Auch Baader Helvea weist darauf hin, dass sich die Gewinnmarge von Sulzer dank dem Wachstum der Division APS in den kommenden Jahren verbessern werde, da APS die höhere Marge aufweise als die Gruppe als Ganzes. Der Ausbau der Kapazitäten schaffe Raum für ein Umsatzwachstum im mittleren bis hohen zweistelligen Millionenbereichs über die kommenden Jahre.
Die Aktie schloss am Montag in einem wenig veränderten Gesamtmarkt 3,4% fester. (awp/mc/upd/ps)