Winterthur – Der Industriekonzern Sulzer hat im ersten Quartal 2017 den Bestellungseingang gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert. Dabei hat das Unternehmen sowohl seine eigenen als auch die Erwartungen der Analysten übertroffen. Für das gute Ergebnis war insbesondere der überraschend gute Auftragseingang in der Division Pumpen verantwortlich. Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr wurden bestätigt.
Der Auftragseingang legte um knapp 11% auf 757,6 Mio CHF zu, wie Sulzer am Donnerstag mitteilte. Währungsbereinigt lag das Plus bei etwas über 11% und organisch, also ohne Einfluss von Wechselkursveränderungen und Akquisitionen, noch bei 2%. Damit sei der organische Bestellungseingang im Jahresauftaktviertel besser als erwartet ausgefallen.
Ursache dafür war eine im Vergleich zum Vorjahr höhere Zahl von grösseren Aufträgen bei Pumps Equipment, während der organische Bestellungseingang der Division Chemtech praktisch stabil blieb. CEO Greg Poux-Guillaume bezifferte an einer Telefonkonferenz diese grösseren Pumpen-Bestellungen auf einen Wert von jeweils rund 5 bis 10 Mio CHF. Alle Berichtsregionen hätten zum Wachstum beigesteuert, so Sulzer. Besonders deutlich sei der Zuwachs in China gewesen – und dies in allen Divisionen. Getragen von den Akquisitionen habe auch das Wachstum in Europa signifikant zugenommen.
Downstream-Segment setzt Erholung fort
Nach Zielmärkten betrachtet lag der Bestellungseingang aus der Öl- und Gasindustrie 12% über dem ersten Quartal 2016, blieb aber im Vergleich zum Schlussquartal 2016 stabil. Während das Downstream-Segment sowohl bei Neuanlagen als auch im Servicegeschäft die Erholung fortgesetzt habe, habe das Upstream-Segment weiterhin unter den herausfordernden Marktbedingungen gelitten. Wobei hier mit dem Servicegeschäft Boden gut gemacht worden sei.
Während der Wassermarkt deutlich mehr Bestellungen generiert habe, sei der Energiemarkt rückläufig gewesen. Die unter allgemeine Industrie verzeichneten Bestellungseingänge hätten einschliesslich Akquisitionen kräftig angezogen, so Sulzer.
Von den vier Divisionen verzeichnete Pumps Equipment ein währungs- und akquisitionsbereinigtes Wachstum von 4,3%, Rotating Equipment Services von 1,7% und Applicator Systems von 2,6%. Trotz einer hohen Vergleichsbasis aus dem Vorjahr blieb der organische Bestellungseingang der Division Chemtech (-0,6%) beinahe unverändert.
Seit diesem Jahr hat Sulzer die Berichtsstruktur geändert: Zum einen bildet die Einheit Sulzer Mixpac Systems (SMS) zusammen mit den akquirierten Geschäften von Geka und PC Cox die neue Division Applicator Systems (APS). Zum anderen wurde das Geschäft mit Ersatzteilen für Pumpen von der Division Pumps Equipment in den Bereich Rotating Equipment Services verschoben. Diese beiden grössten Divisionen erreichten einen Quartalsumsatz von 276,8 Mio bzw. von 271,2 Mio CHF.
Prognosen bestätigt
Mit Blick nach vorne bestätigt Sulzer den Ausblick für das Gesamtjahr 2017. So wird auf währungsbereinigter Basis und einschliesslich der 2016 getätigten Akquisitionen eine Zunahme des Bestellungseingangs von 5 bis 8% und ein Umsatzwachstum von 3 bis 5% erwartet. Zudem geht der Konzern weiter von einer operativen EBITA-Marge von rund 8,5% aus.
Im Öl- und Gas-Markt dürfte sich das Downstream-Segment weiter erholen, sowohl bei den Neuanlagen als auch im Servicegeschäft, wie CEO Poux-Guillaume weiter erklärte. Speziell bei den Neuanlagen leide aber das Upstream-Segment nach wie vor unter herausfordernden Marktbedingungen. «Dieses Bild wird sich wohl weiter so präsentieren», so der Sulzer-Chef.
Eine positive Entwicklung machte er weiter im Power-Bereich aus, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass der Preisdruck hoch bleiben werde. (awp/mc/pg)