Klaus Stahlmann, CEO Sulzer (Foto: Sulzer)
Winterthur – Der Industriekonzern Sulzer hat im ersten Quartal 2014 mehr Bestellungen erhalten als im Vorjahreszeitraum, jedoch leicht weniger Umsatz erzielt. Für das Gesamtjahr erwartet Sulzer eine leichte Zunahme des Bestellungseingangs. Sulzer hat zwischen Januar und März 2,7% mehr Bestellungen verbucht als im Vorjahreszeitraum. Es gingen Aufträge über 828,4 Mio CHF ein. Bereinigt um Währungseffekte sowie Akquisitionen und Devestitionen hätte das Plus 8,6% betragen. Diese Zahlen beziehen sich auf das fortgeführte Geschäft.
Sie enthalten somit die Aufträge der Sparte Metco nicht, deren Verkauf im Januar an den OC-Oerlikon-Konzern bekannt gegeben wurde. Die Transaktion soll in den nächsten Monaten über die Bühne gehen. Metco erhielt im ersten Quartal Aufträge in der Höhe von 188,3 Mio CHF, was einem Plus von 2,5% entspricht.
Über den Erwartungen
Mit den gezeigten Zahlen hat Sulzer die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens für den Bestellungseingang der Gruppe ohne die Sparte Metco lag bei 797,7 Mio CHF.
Laut der Mitteilung von Sulzer blieb der Umsatz im ersten Quartal trotz des höheren Bestellungseingangs «geringfügig» unter dem Niveau des Vorjahres. Dies wird mit der Terminierung in der Abwicklung von Aufträgen begründet. Zahlen zum Umsatz gibt Sulzer keine bekannt.
Plus dank Schiefergas-Boom
Die Divisionen, die letztes Jahr neu formiert wurden, haben sich unterschiedlich entwickelt. Das Geschäft mit Pumpen wuchs um 3,2% auf 448,2 Mio CHF, bereinigt hätte sogar ein Plus von 9,5% resultiert. Die Geschäftsentwicklung sei im Öl- und Gasbereich teilweise stark, im Energie- und Wassermarkt hingegen schwach gewesen, heisst es in der Mitteilung. Erfreulich sei der Auftragseingang im Nahen Osten und in Asien gewesen.
Die neue Sparte Rotating Equipment Services, die aus der ehemaligen Sparte Turbo Services und der Serviceabteilung des Pumpenbereichs gebildet wurde, legte um knapp 15% auf 201,3 Mio CHF zu, wobei bereinigt sogar ein Wachstum von gut 22% ausgewiesen werden kann. Der Anstieg sei vor allem eine Folge der regen Nachfrage in Nordamerika, wo Sulzer vom Schiefergasboom profitiert. In Asien konnte die Sparte das Vorjahresniveau hingegen nicht erreichen.
Verzögerungen beim Chemtech
Die dritte Sparte Chemtech fügt sich mit einem Minus von 9,2% beim Bestellungseingang (178,9 Mio CHF) nicht ins Gesamtbild. Sulzer begründet den Rückgang mit Verzögerungen bei einigen grösseren Projekten. Die Nachfrage habe sich insgesamt jedoch gut entwickelt.
Die Analysten hatten von Chemtech mehr Bestellungen erwartet. Bei Rotating Equipment Services und Pumps Equipment wurden die Prognosen hingegen übertroffen.
Schwächeres 2. Quartal erwartet
Für das Gesamtjahr 2014 erwartet Sulzer, dass leicht mehr Aufträge an Land gezogen werden können als im Vorjahr. In Teilen der Öl- und Gasindustrie sei weiterhin mit einer soliden Entwicklung zu rechnen, der Wassermarkt werde sich leicht erholen, die Nachfrage aus dem Energiesektor und dem Industriebereich hingegen stagnieren, heisst es in der Mitteilung. Aufgrund des «sehr starken zweiten Quartals 2013» müsse zudem mit einem leicht schwächeren zweiten Quartal gerechnet werden. (awp/mc/pg)