Oliver Steil, CEO Sunrise
Zürich – Der Telekomkonzern Sunrise hat bis Ende September 2012 etwas mehr Umsatz erzielt. Höhere Erlöse erreichte das Unternehmen vor allem bei den vertraglich abgeschlossenen Handyverträgen. Den Fokus legt das Management in den kommenden Monaten auf den Netzausbau. Mit dem neuen Funkstandard LTE will Sunrise im kommenden Jahr ein Hochgeschwindigkeitsnetz anbieten.
Sunrise hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2012 den Gesamtumsatz um 5,9% auf 1,54 Mrd CHF gesteigert, was hauptsächlich auf die Akquisition von NextiraOne zurückzuführen ist. Organisch ist das Unternehmen um 1,8% gewachsen. Dieses Wachstum resultierte in der Berichtsperiode vor allem aus dem Mobile-Postpaid-Bereich, teilte die Nummer Zwei im hiesigen Telekom-Markt am Donnerstag mit.
Umsatz mit Mobilfunkdiensten steigt um 4,2 %, Festnetzgeschäft + 12%
Mobilfunkdienste 4,2 % im PlusDabei weisen die verschiedenen Segmente eine unterschiedliche Wachstumsdynamik auf: Der Umsatz mit Mobilfunkdiensten nahm in der Neunmonatsperiode um 4,2% auf 975,4 Mio CHF zu, im dritten Quartal erreichte Sunrise im wichtigsten Geschäftsbereich ein Wachstum von 2,6%. Das Festnetzgeschäft erwirtschaftete einen Umsatz von 431,7 Mio CHF und lag gegenüber dem Vorjahr um knapp 12% höher. Im dritten Quartal verzeichnete Sunrise ein Plus von 7,8%.
Im Geschäftsfeld der Internetdienste erreichte der Telekomkonzern Erlöse von 133 Mio, was einem Plus von 0,8% entspricht. Die gesonderten Zahlen des dritten Quartals weisen in diesem Bereich jedoch ein Minus von 0,2% aus.
TV-Angebot nicht massgebend
Zum Digital-TV-Angebot veröffentlicht der Konzern keine Zahlen. Nach wie vor spiele dieses Angebot im Geschäftsverlauf keine signifikante Rolle. Der Telekomanbieter gibt einzig bekannt, dass den Dienst bisher «mehrere Zehntausend» Kunden nutzen.
Gewinn von 38,3 Mio Franken
Auf operativer Stufe hat sich Sunrise verbessert: Der Gewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) stieg in den ersten neun Monaten um 5,1% auf 489 Mio. Die EBITDA-Marge nahm hingegen um 0,2 Prozentpunkte auf 31,8% ab. Ohne Hubbing erreichte die EBITDA-Marge 33,9% (-0,3 PP). Den Kundenstamm vermochte der Konzern in den ersten neun Monaten gegenüber dem Vorjahr etwas auszubauen: Gemäss Mitteilung stieg die Anzahl Kunden um 0,6% auf 2,99 Mio. Unter dem Strich erwirtschaftete das Unternehmen einen Gewinn von 38,3 Mio CHF gegenüber 23,4 Mio CHF im Vorjahr.
CEO Oliver Steil kommentiert den Geschäftsverlauf im dritten Quartal nüchtern: «Angesichts des härter werdenden Marktumfelds haben wir das dritte Quartal mit einem soliden Ergebnis abgeschlossen.»
Wachstumskurs bleibt bestehen
Nachdem Ende Oktober via Medienberichten bekannt wurde, dass der Konzern in den kommenden zwei Jahren bis zu 220 Stellen abbauen will, bestätigt die Unternehmensleitung den Wachstumskurs. Man halte an der bisherigen Wachstumsstrategie fest, betont Sunrise, wolle aber den Kundenservice den neuen Marktbedingungen anpassen.
Auch Investitionen sollen den Wachstumskurs stützen. Sunrise beabsichtigt im kommenden Jahr 200 Mio CHF in die Mobilfunk- und Festnetzinfrastruktur zu investieren. Bereits in den nächsten Wochen sollen zudem erste Pilotprojekte des neuen Funkstandards LTE in Betrieb genommen werden. In den Agglomerationen Zürich und Zug sowie in fünf Wintersportorten wird ein LTE-Netz aufgeschaltet. Ab dem Frühjahr 2013 könnten die Kunden Daten- und Sprechdienste über LTE nutzen. (awp/mc/pg)