Sunrise-CEO Libor Voncina. (Foto: Sunrise)
Zürich – Das Telekomunternehmen Sunrise ist erfreut über die Kartellbusse für die Konkurrentin Swisscom. «Erneut wurde der Missbrauch einer marktbeherrschenden Stellung bei den Breitbanddiensten durch Swisscom und der sich daraus ergebende Nachteil für Wettbewerber bestätigt», teilt das Unternehmen am Mittwoch mit.
Das Bundesverwaltungsgericht hatte am Vorabend im sogenannten ADSL-Streit gegen Swisscom entschieden und eine Busse von 186 Mio CHF verhängt. Das Verfahren basierte gemäss eigenen Angaben auf einer Anzeige von Sunrise. Swisscom will das Urteil nun ans Bundesgericht weiterziehen.
Schnellere Verfahren gefordert
Die Internetanbieter in der Schweiz seien von einer gemeinsamen Nutzung der Infrastruktur der historischen Anbieterin Swisscom abhängig, heisst es in der Sunrise-Mitteilung weiter. Dies gelte insbesondere für Hochgeschwindigkeitsbreitbandprodukte. Mit überhöhten Preisen sei die ehemalige Monopolistin in der Lage gewesen, den Markt jahrelang zu ihrem Vorteil zu beeinflussen und sich einen hohen Marktanteil zu sichern.
Sunrise kritisiert gleichzeitig die lange Dauer dieses Verfahrens sowie anderer Untersuchungen gegen Swisscom. «Wir erwarten, dass Swisscom und die Eidgenossenschaft als Mehrheitsaktionärin ihre Pflicht anerkennen, für einen fairen Wettbewerb auf dem Telekommunikationsmarkt zu sorgen», heisst es weiter. Missbräuchliches Verhalten müsse in einem frühen Stadium korrigiert werden. (awp/mc/ps)