Zürich – Sunrise macht den Investoren im Hinblick auf den anstehenden Börsengang schöne Augen: Der Telekomanbieter will nach seiner Abspaltung vom Mutterkonzern Liberty Global eine Dividende von mindestens 240 Millionen Franken jährlich ausschütten.
Und er erwarte, dass die Dividende mit der Zeit steigen werde, sagte Liberty Global-Chef Mike Fries am Donnerstag in einer Analystenkonferenz in den USA. Analysten schätzten den Unternehmenswert von Sunrise auf rund 8 Milliarden Franken, sagte Liberty-Finanzchef Charles Bracken. Sunrise würde laut Analysten damit 11 Dollar vom Liberty Global-Aktienpreis von 16 Dollar ausmachen.
«Wir kommentieren diese Zahlen nicht, aber im Verhältnis zu unserem Aktienkurs von 16 Dollar sieht das schon nach sehr viel aus», gestand Fries ein. Finanzchef Bracken hält die Liberty-Aktie allerdings für unterbewertet: Implizit habe die Aktie einen Wert von 25 Dollar.
Gang an Schweizer Börse im Herbst
Die Vorbereitungen für Sunrise-Börsengang laufen derweil nach Plan, wie Firmenchef André Krause am Vortag gesagt hatte. Der zweitgrösste Schweizer Telekomkonzern soll im Herbst an die Schweizer Börse SIX gebracht werden. Dabei handelt es sich aber nicht um einen klassischen Börsengang mit einer Kapitalaufnahme, sondern um eine Abspaltung.
Die neuen Sunrise-Aktien werden den Liberty-Global-Aktionären zugeteilt. Dann können sie selber entscheiden, ob sie am Telekomanbieter beteiligt bleiben wollen oder nicht. Die Kotierung von Sunrise an der Schweizer Börse erfolgt gemäss früheren Angaben in zwei Aktienkategorien.
Mit dem Börsengang wird Sunrise unternehmerisch vier Jahre nach der Übernahme durch Liberty Global wieder in die Freiheit entlassen. Das Schweizer Unternehmen wird operativ vollständig vom amerikanisch-britischen Kabelnetzgiganten getrennt. Um die Verschuldung von Sunrise zu senken, will Liberty 1,5 Milliarden Franken investieren. (awp/mc/pg)