Zürich – Die deutschen Profisportligen verzeichneten in der Spielzeit 2011/12 den höchsten kumulierten Umsatz innerhalb der letzten fünf Jahre: 353,6 Millionen Euro (+3,2%). Die Raiffeisen Super League erzielte im Vergleich dazu einen Rekordumsatz exklusive Transfererlöse von umgerechnet 171,3 Millionen Euro. Dies geht aus der Deloitte-Studie „Finanzreport Profisportligen“ hervor, die in Kooperation mit SPONSORs erstellt wurde.
«Der Wettbewerb um Zuschauer, TV-Präsenz und Sponsoren zwischen den Ligen in Deutschland ist grösser denn je“, so Andreas Csonka, Leiter der Sport Business Gruppe von Deloitte in der Schweiz. „In der Schweiz hilft die Zentralvermarktung von Werberechten der Swiss Football League, um sich gegenüber u.a. der Schweizer Eishockeyliga halten zu können.“
Schweiz und Österreich immerhin stärker als Deutschlands 3. Liga
In der diesjährigen Studie zum ersten Mal analysiert wurden die Schweizer Raiffeisen Super League und die österreichische tipp3-Bundesliga. Mit einem Gesamtumsatz von 171,3 Millionen Euro (Schweiz) beziehungsweise 155,1 Millionen Euro (Österreich) lagen die beiden Alpennachbarn in der Saison 2011/12 deutlich über dem Erlösniveau der 3. Liga aus Deutschland, jedoch signifikant unter der 2. Bundesliga.
Vor dem Hintergrund, dass die Fussball-Top-Ligen in der Schweiz und Österreich grundsätzlich nur aus zehn Clubs bestehen, verringert sich jedoch der durchschnittliche Abstand zu Clubs der 2. Bundesliga. Mannschaften der 2. Bundesliga erlösten durchschnittlich 19,5 Millionen Euro, die der Schweizer Liga 17,1 Millionen Euro und die der österreichischen Liga 15,5 Millionen Euro.
Viele wirtschaftliche Herausforderungen
„Auch in der Saison 2012/13 müssen sich die Clubs der 3. Liga wieder einer Vielzahl von wirtschaftlichen Herausforderungen stellen. Der Fokus liegt bei vielen Clubs weiterhin auf einem effizienten Kostenmanagement“, prognostiziert Andreas Csonka. „Ein gesunder Mix zwischen sportlicher und betriebswirtschaftlicher Fachkompetenz in Kombination mit einer guten internen Kostenüberwachung wird auch 2013 von den Schweizer Clubs gefordert.“
Deutsche 3. Liga als Benchmark für die Raiffeisen Super League
Die 3. Liga in Deutschland erzielte mit einem Ist-/Plan-Umsatz von 104,4 Millionen Euro das beste Ergebnis aller betrachteten Profisportligen. Gleichzeitig verzeichnete sie aber als einzige Liga einen Rückgang der Gesamterlöse (-11,5%). Damit rücken die Sportarten im Bereich der Gesamterlöse näher zusammen. Grund dafür ist unter anderem ein Rückgang bei den Zuschauerzahlen von 18,2 Prozent. Wirtschaftlich betrachtet besteht zwischen der 3. und 2. Liga eine grosse Distanz. Die kumulierten Umsatzerlöse der 18 Clubs entsprechen weniger als einem Drittel des von Deloitte prognostizierten Gesamtumsatzes der Zweitligisten von ca. 350 Millionen Euro. (Deloitte/mc/pg)
Details zum Finanzreport Profisportligen
Die Analyse der Finanzdaten verschiedener Profisportligen aus der DACH-Region basieren auf Angaben zur Verfügung gestellter Abschlüsse oder auf Informationen, die Deloitte von den nationalen Verbänden/Ligen erhalten hat. Sofern nicht ausdrücklich erwähnt, handelt es sich um Angaben ohne Erlöse und Aufwendungen aus Spielertransfers. In die Finanzanalyse zur 3. Liga fliessen die zweiten Mannschaften der Proficlubs nicht mit ein.