Wahlen 2015: Nationalrat rutscht nach rechts

Abstimmungen

(Bild: niyazz - Fotolia)

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Bern – Die SVP geht als klare Siegerin aus den Nationalratswahlen hervor. Sie hat 11 Sitze gewonnen und kommt damit auf den historischen Höchststand von 65 Sitzen.

Im Nationalrat hat die SVP zusammen mit der FDP und den kleinen Rechtsparteien Lega und Mouvement Citoyen Genevois neu mit 101 Sitzen die absolute Mehrheit. Die SP büsst drei Sitze ein und hat noch 43 Mandate. Die FDP kommt mit drei Sitzgewinnen neu auf 33 Vertreterinnen und Vertreter. Die CVP verliert einen Sitz und kommt noch auf 28 Mandate.

Zu den grossen Wahlverlierern gehören die Sieger der Wahlen 2011. Hart traf es die Grünliberalen, welche 5 ihrer Deputierten einbüssten und noch 7 Sitze haben. Die BDP, die Partei von Finanzministerin Eveline Widmer-Schlumpf erzielte 7 Sitze, zwei weniger als vor vier Jahren. Federn lassen mussten ausserdem die Grünen. Sie verloren 5 Sitze und kommen noch auf 10.

Erfolge feiern konnten dagegen kleine Linksparteien. BastA! errang in Basel-Stadt einen Nationalratssitz. Im Kanton Neuenburg hat sich die Partei der Arbeit (PdA) einen Sitz geholt. Die Wahlbeteiligung lag bei 48,4 Prozent.

Tschümperlin, Mörgeli und Trede abgewählt
Etliche amtierende Nationalrätinnen und Nationalräte sind abgewählt worden, unter ihnen bekannte Köpfe wie SP-Fraktionschef Andy Tschümperlin in Schwyz, die Grüne Aline Trede in Bern und SVP-Vertreter Christoph Mörgeli in Zürich.

Mit dem 20. Platz reichte es Mörgeli nicht in die 12-köpfige Abordnung seiner Partei. Ebenfalls jüngeren Kräften Platz machen müssen Hans Fehr und Ernst Schibli. Insgesamt sind sechs Neue in der Zürcher SVP-Deputation.

Prominente Quereinsteiger
Dafür gelang in Zürich zwei Quereinsteigern auf Anhieb der Sprung in die grosse Kammer. Für die SVP wurde «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel mit dem Spitzenresultat gewählt. Für die SP gelang dem Ex-Diplomaten Tim Guldimann das selbe Kunststück.

Mit Magdalena Martullo-Blocher zieht für Graubünden ebenfalls eine Quereinsteigerin ins Parlament ein. Die Tochter von alt Bundesrat Christoph Blocher sicherte ihrer Partei einen Sitzgewinn zulasten des Grünliberalen Josias Gasser.

Vormarsch der Bürgerlichen
In mehreren Kantonen konnten SVP und FDP Sitze gewinnen. Im Kanton Zürich erhielten beide Parteien je einen Sitz zusätzlich. Der SP gelangen zwei Zugewinne. Grüne, GLP und BDP büssten dagegen je einen Sitz ein. Auch den Grünen ging ein Mandat verloren. In Zürich war ein Mandat mehr zu vergeben.

Im Kanton Bern erhält die SVP einen zusätzlichen Sitz. Je einen Sitz verlieren hingegen die Grünen und die Grünliberalen. Neu waren nur noch 25 Sitze zu vergeben.

Im Aargau war auch ein zusätzlicher Sitz zu vergeben. SVP und FDP eroberten je einen Sitz, die SP büsste einen ein. Und auch in St. Gallen gewannen die SVP und die FDP je einen Sitz hinzu. Verlierer sind die Grünen und die Grünliberalen. Im Kanton Genf haben die Grünen eines ihrer zwei bisherigen Mandate an die FDP verloren.

Verluste für die GLP
Im Kanton Thurgau eroberte die FDP den 2011 an die Grünliberalen verlorenen Sitz zurück. Auch im Kanton Luzern hat die GLP ihren vor vier Jahren ergatterten Nationalratssitz wieder verloren. Gewinnerin ist hier die SVP, die neu drei Mandate hat. Im Kanton Freiburg gewann die SVP einen zweiten Sitz auf Kosten der SP.

In manchen Kantonen gewann die SVP auf Kosten der FDP. So eroberte sie in Appenzell Ausserrhoden den einzigen Nationalratssitz, der durch den Wechsel von FDP-Nationalrat Andrea Caroni in den Ständerat frei geworden war. Gewählt wurde SVP-Mann David Zuberbühler. Auch der Kanton Uri wird im Nationalrat neu nicht mehr von der FDP, sondern von der SVP vertreten. Das Stimmvolk hat SVP-Regierungsrat Beat Arnold zum Nachfolger der zurücktretenden Gabi Huber gewählt.

Linke gewinnt in Basel und Neuenburg
Die linke Partei BastA! gewinnt in Basel-Stadt einen Nationalratssitz zulasten der CVP. Die LDP (Liberaldemokratische Partei) verdrängt zudem die FDP.

Im Kanton Solothurn, der dieses Mal einen Sitz weniger zu vergeben hatte, muss die CVP einen Sitzverlust hinnehmen. Im Kanton Neuenburg hat sich die Partei der Arbeit (PdA) den Nationalratssitz der Grünen geschnappt. Und im Kanton Tessin kommt es zu einen Wechsel innerhalb der SVP: Neu gewählt wurde SVP-Grossrat Marco Chiesa.

Keine Sitzverschiebungen gibt es in den Kantonen Appenzell Innerrhoden, Obwalden, Nidwalden, Zug, Schaffhausen, Jura, Baselland und Glarus. Im Kanton Glarus schaffte BDP-Präsident Martin Landolt die Wiederwahl auf den einzigen Nationalratssitz. Herausgefordert worden war er von SP-Kantonsrat Jacques Marti. In Baselland hatte die SVP eine Vakanz zu füllen. Neu zieht Sandra Sollberger in den Nationalrat ein. (awp/mc/upd/ps)

 

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