Swatch-CEO Nick Hayek.
Biel – Der Uhrenkonzern Swatch hat im Geschäftsjahr 2011 den ungünstigen Währungsverhältnissen getrotzt und verbucht dank einem schnellen Umsatzwachstum sowie der laufenden Kontrolle der Kostenentwicklung erneut einen Rekordgewinn. In das laufende Jahr ist Swatch gut gestartet und stellt eine Fortsetzung des Wachstums in Aussicht.
Unter dem Strich konnte der Uhrenkonzern den Gewinn um 18% auf 1,28 Mrd CHF steigern, wie er mitteilte. Die Swatch-Aktionäre sollen vom Ergebnis mit einer um 15% erhöhte Dividende von 5,75 CHF je Inhaberaktie und 1,15 CHF je Namenaktie profitieren. Die Bilanz-Pressekonferenz und die Veröffentlichung des detaillierten Geschäftsberichts der Swatch Gruppe sind auf den 1. März angesetzt.
Verbesserte Margen
Der Betriebsgewinn stieg um 12% auf 1,61 Mrd CHF, was laut Swatch nicht zuletzt auf Effizienzsteigerungen und die «traditionell griffige Kostenkontrolle» zurückzuführen war. Belastend hätten sich die ungünstige Entwicklung der Fremdwährungen sowie die massiv gestiegenen Preise für die Rohstoffe Gold und Diamanten ausgewirkt. Die operative Marge lag mit 23,9% leicht über dem Vorjahreswert (23,5%).
Bruttoumsatz steigt auf 7,14 Mrd Franken
Wie Swatch bereits im Januar mitgeteilt hatte, erhöhte sich der Bruttoumsatz des Uhrenkonzerns im vergangenen Jahr um 11% auf 7,14 Mrd CHF. Die andauernde Schwäche des Euro sowie der Dollar-Währungen im Verlauf des Jahres hätten den Umsatz «massiv», und zwar um rund 700 Mio CHF beeinträchtigt, kommentiert Swatch. Zu konstanten Wechselkursen betrug der Umsatzanstieg 22%. Der Konzern sieht sich mit einer Eigenkapitalquote von 82,3% weiter solide finanziert.
Kapazitätsengpässe bei allen Marken
In ihrem Kerngeschäft Uhren&Schmuck hat die Swatch den Umsatz um 14% auf 6,31 Mrd CHF gesteigert, zu konstanten Wechselkursen betrug der Anstieg 26%. Die Marken des Konzerns hätten nicht nur im Grossraum China, sondern auch in allen anderen Regionen und in sämtlichen Preissegmenten «sehr starke» Zuwachsraten erzielt. Das habe zum Teil bis heute zu sehr grossen Kapazitätsengpässen geführt.
Der Betriebsgewinn im grössten Segment stieg mit einem Plus von 8,4% auf 1,35 Mrd CHF langsamer als der Umsatz. Entsprechend ging die operative Marge auf 22,7% (Vorjahr 23,9%) zurück. Neben der schlechten Währungskonstellation hätten auch die gestiegenen Preise für wichtige Rohstoffe wie Gold und Diamanten einen negativen Effekt auf die Margen, so Swatch. Auf Preiserhöhungen sei dennoch verzichtet worden.
Ausbau bei Komponenten-Produktion
Im Segment Produktion erhöhte die Swatch den Bruttoumsatz um 32,6% (konstante Wechselkurse: +33,0%) auf 2,02 Mrd CHF. Obwohl die Produktionskapazitäten weiter ausgebaut wurden, vermochte die Swatch wegen der steigenden Nachfrage nach Komponenten die Engpässe nicht zu eliminieren. Der Betriebsgewinn verbesserte sich überdurchschnittlich um 64% auf 322 Mio CHF, was die Swatch auf die hohe Auslastung und die strikte Kostenkontrolle zurückführt. Auch 2012 rechnet das Unternehmen in dem Segment mit weiterem Wachstum und will entsprechend die Produktionskapazitäten in der Schweiz ausbauen.
Rückläufig entwickelte sich das Segment «Elektronische Systeme», wo der Umsatz um 24% (kWk: -16%) auf 336 Mio zurückging. Hier hätten internationale Wettbewerber einen USD-Kostenvorteil, der durch das höhere Produktionsvolumen nicht habe aufgefangen werden können. Der Betriebsgewinn brach um 80% auf 13 Mio CHF ein, die Marge beläuft sich noch auf 3,9% (14,0%). Dennoch rechnet Swatch mit einer Rückkehr auf den Wachstumspfad.
Januar mit zweistelligem Wachstum
In das neue Jahr ist Swatch nach eigenen Angaben gut gestartet. So habe der Konzern im Januar im Segment Uhren&Schmuck trotz hoher Vergleichsbasis aus dem Vorjahr im Januar wieder ein zweistelliges Wachstum erzielt. Insgesamt halte die Swatch Group an «ihrer klaren, gesunden und langfristig angelegten Wachstumsstrategie» fest, teilte der Konzern mit.
Auch im Jahr 2012 rechnet der Konzern weiterhin mit einem Wachstum, das aber wegen der hohen Vergleichsbasis immer anspruchsvoller werde. Die Swatch Group werde trotz des starken Schweizer Frankens auch 2012 weiter gezielt in das Vertriebsnetz weltweit und die Produktionskapazitäten in der Schweiz investieren, heisst es weiter. (awp/mc/pg)