Swatch-Chef erwartet ein starkes Geschäftsjahr
Biel – Swatch zeigt sich optimistisch für 2018. Die Verkäufe hätten in den ersten drei Monaten nochmals deutlich an Fahrt zugelegt, sagte Swatch-Chef Nick Hayek am Mittwoch an der Bilanzmedienkonferenz in Biel.
«Die Stimmung ist gut. Der Trend dürfte anhalten», sagte Hayek. Auch die Verkäufe von Uhren im unteren und mittleren Preissegment seien im Februar mit rund 17% in die Höhe geklettert. Für das laufende Jahr gibt sich Swatch, zu deren Sortiment Nobelmarken wie Blancpain, Omega oder Glashütte, aber auch günstige Plastikuhren der Kernmarke Swatch gehören, daher äusserst zuversichtlich.
Mit der Tissot Smartwatch bringt die Swatch-Gruppe bald auch eine neue vernetzte Uhr auf den Markt. Sie soll zwischen 400 und 1’000 CHF kosten, wie Hayek sagte. Dass die Smartwatches – allen voran die Apple Watch – die Produkte von Swatch konkurriert hätten, verneint Hayek jedoch. «Ganz im Gegenteil. Gerade in Amerika sind die Verkäufe von Uhren im unteren und mittleren Preissegment angestiegen.»
«Apple Watch hat dem ganzen Markt geholfen»
Die Apple Watch habe dazu beigetragen, dass die Leute wieder etwas am Arm tragen wollen, erklärt Hayek. Die Gewohnheiten der Kunden hätten sich verändert. Die Leute tragen heute nicht mehr nur eine Uhr, sondern wollen unter diversen Uhren wechseln – mal eine Fitnessuhr, mal eine Smartwatch, mal eine mechanisches Uhrwerk. Die Apple Watch habe dem ganzen Markt geholfen, zu wachsen.
Nach fast zwei Jahren Talfahrt ging es 2017 mit der Uhrenindustrie wieder deutlich aufwärts. Die vor allem im Fernen Osten wieder erwachte Kauflaune bescherte dem Bieler Konzern einen Umsatz von rund 8 Mrd CHF und damit 5,4% (währungsbereinigt) mehr als im Jahr davor, wie Swatch bereits im Januar mitteilte. Ohne Währungseffekte resultierte ein Umsatzplus 5,8%. Der Gewinn stieg um mehr als ein Viertel auf 755 Mio.
An der Börse haben die News zu Swatch kaum Auswirkungen auf den Aktienkurs gezeigt. Bis um 13.45 Uhr büssen Swatch Inhaber in einem eher freundlichen Markt moderate 0,3% ein, während die Konkurrenzpapiere von Richemont auf der Stelle treten. Die Geschäftszahlen hatte Swatch bereits Ende Januar kommuniziert und auch die optimistischen Annahmen für 2018 waren bekannt. (awp/mc/ps)