Swatch Group beschleunigt Wachstum – 2018 höhere Volumen erwartet
Biel – Die Swatch Group hat 2017 zurück auf den Wachstumspfad gefunden und insbesondere im zweiten Halbjahr ein deutliches Wachstum verbucht. Betriebs- und Reingewinn stiegen aufgrund der besseren Auslastung überproportional. Die Aktionäre profitieren von einer Dividendenanhebung und auch der Ausblick für das laufende Jahr fällt positiv aus. Die Swatch-Aktien legen deutlich zu.
Der Nettoumsatz wuchs im Gesamtjahr um 5,4% auf 7,96 Mrd CHF, wie Swatch am Dienstag mitteilte. Zu konstanten Wechselkursen bzw. in Lokalwährung nahmen die Verkäufe um 5,8% auf 7,99 Mrd zu. Das Wachstum habe sich im Bereich Uhren und Schmuck in der zweiten Jahreshälfte und insbesondere im vierten Quartal beschleunigt. Im Dezember sei der zweitbeste Monatsumsatz in der Geschichte der Gruppe realisiert worden.
Der Betriebsgewinn (EBIT) legte im Vergleich zum Vorjahr um rund 25% auf 1,00 Mrd CHF zu und die entsprechende operative Marge um knapp 2 Prozentpunkte auf 12,6%. Der Reingewinn kletterte um 27% auf 755 Mio. Die Dividende soll auf 7,50 CHF je Inhaberaktie (VJ 6,75 CHF) erhöht werden und auf 1,50 CHF je Namenaktie (1,35 CHF).
Marktanteilsgewinn im unteren und mittleren Preissegment
Eine sehr starke Beschleunigung im Umsatz wurde in allen Preissegmenten verzeichnet. Die unteren und mittleren Preissegmenten, mit Flik Flak, Swatch, Calvin Klein, Hamilton, Mido und Tissot, hätten im zweiten Semester gutes Wachstum verzeichnet, sowohl in Wert wie auch in Stückzahlen. Bei gleichzeitig in diesen Segmenten deutlich negativen Exportzahlen der Schweizer Uhrenindustrie bedeute dies massive Marktanteilsgewinne.
Den stärksten Anstieg habe jedoch das Prestige- und Luxussegment gesehen. Omega habe eine sehr starke Beschleunigung im zweiten Halbjahr gezeigt und die Schmucksparte Harry Winston eine hervorragende Performance.
Position in Mainland China gestärkt
Wachstum haben alle Regionen verbucht, am stärksten Asia/Pacific, sowohl im Wholesale- als auch im Retail-Segment. In Mainland China hat Swatch die bisher schon starke Position durch einen markanten Zuwachs weiter verstärkt. Die Verkäufe in Hong Kong waren ebenso auf Wachstumskurs wie in Japan und Middle East verzeichnete eine Beschleunigung des Wachstums.
In Europa haben einzig Frankreich und Spanien der Entwicklung noch hinterher gehinkt, während die Verkäufe vor allem in Grossbritannien, Italien, Deutschland, Österreich, Benelux und auch der Schweiz stiegen. Auch in Nordamerika beschleunigte sich das Wachstum in Lokalwährung über das gesamte Jahr.
Die im Uhren- und Schmucksegment integrierte Produktion habe im zweiten Halbjahr eine gute Auslastung verbucht und zuletzt hätten sich in einzelnen Bereichen bereits wieder Kapazitätsengpässe ergeben, etwa in der integrierten Goldproduktion. Drittmarken seien mit Aufträgen nach wie vor zögerlich, so das Unternehmen.
Das Segment Elektronische Systeme steigerte den Umsatz um 2,7% auf 267 Mio CHF, wobei die Verkäufe sehr sensitiv in Bezug auf die Frankenstärke gegenüber Dollar und Yen seien. Das operative Betriebsergebnis halbierte sich auf 5 Mio.
2018 mit gutem Start
Der sehr gute Januarstart bestätige den anhaltenden Konsum in den meisten Regionen und Ländern, nicht nur im Prestige- und Luxusbereich, sondern auch in den unteren Preissegmenten. Das Unternehmen gibt einen positiven Ausblick mit zahlreichen neuen Produktlancierungen und einer sehr guten Auslastung im Produktionsbereich, welcher weiter von höheren Volumen profitieren werde. In Lokalwährung wird ein «sehr dynamisches Wachstum» erwartet. Durch die olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeonghang rechnet Swatch mit einer hohen Medienpräsenz der Marke Omega.
Die Erwartungen wurden mehrheitlich übertroffen. Die Swatch-Inhaberaktien kletterten am Dienstag in einem schwächeren Gesamtmarkt mit 5,1% auf 423,80 CHF in die Höhe und stiegen damit auf den höchsten Stand seit August 2015. (awp/mc/ps)