Swatch-VRP Nayla Hayek.
Biel – Swatch-Verwaltungsratspräsidentin Nayla Hayek führt die neue Schmuck- und Uhrentochter Harry Winston inskünftig im Doppelmandat: Sie wird Geschäftsführerin der US-amerikanischen Firma, nachdem sie im März bereits zur Verwaltungsratspräsidentin ernannt worden war. Hayek übernimmt den Chefposten per sofort, wie Swatch am Freitag mitteilte. Der Konzern hatte im Januar bekanntgegeben, Harry Winston für 750 Mio USD in bar zu kaufen. Er übernahm auch Schulden von maximal 250 Mio USD.
Für Swatch war es der grösste Zukauf seit zehn Jahren. Der Bieler Uhrenhersteller unternimmt damit einen neuen Anlauf, sich im Schmuckgeschäft zu etablieren. Ein erster Versuch mit dem US-Juwelier Tiffany war gescheitert. Die beiden Unternehmen waren 2007 eine strategische Allianz eingegangen. Vier Jahre später brach Swatch die Zusammenarbeit ab. Der Konzern beschuldigte Tiffany, die Entwicklung des Geschäfts mit Tiffany-Uhren systematisch blockiert und verzögert zu haben.
Schadenersatzklagen zwischen Swatch und Tiffany
Tiffany dagegen machte Swatch für das Scheitern verantwortlich. Der Schweizer Konzern habe es nicht geschafft, die Uhren erfolgreich zu vertreiben. Es folgte ein juristisches Tauziehen, die beiden ehemaligen Partner deckten sich gegenseitig mit Schadenersatzklagen ein, die bis heute nicht abgeschlossen sind.
Juwelier der Stars
Harry Winston soll Swatch mehr Glück bringen. Die Firma war 1932 in New York gegründet worden und gilt als Juwelier der Stars. 2011 erwirtschaftete sie im Luxussegment einen Umsatz von 411,9 Mio USD und einen operativen Gewinn von 19,4 Mio USD. Die Diamantenförder-Gesellschaft Harry Winston Diamond übernahm Swatch nicht. (awp/mc/upd/ps)