Nick Hayek, CEO Swatch Group.
Biel – Die Swatch Group hat im vergangenen Geschäftsjahr den Umsatz erneut gesteigert, allerdings wie erwartet nicht mehr im zweistelligen Prozentbereich. Dennoch rechnet der Bieler Uhrenkonzern für 2013 mit einer guten Gewinnentwicklung.
Der Bruttoumsatz legte 2013 um 8,3% auf 8,82 Mrd CHF zu, in Lokalwährungen belief sich der Anstieg auf 9,1%. Das Wachstum sei trotz der «äusserst schlechten» Währungssituation gelungen, teilte Swatch am Freitag mit. Im Jahr davor war die Gruppe in Franken um 14%, 2011 um 11% gewachsen.
Mit den Angaben zum Umsatz wurden die Schätzungen der Analysten knapp verfehlt. Diese haben einen Bruttoumsatz von durchschnittlich (AWP-Konsens) 8,86 Mrd CHF erwartet (Bandbreite 8,80 – 8,91 Mrd).
Währungsentwicklung belastet
Die anhaltende Überbewertung des Schweizer Frankens vor allem zum US-Dollar und zum japanischen Yen hätten die Resultate im vergangenen Jahr stark beeinträchtigt, heisst es weiter. Allein im zweiten Halbjahr ging aufgrund der Wechselkursentwicklung ein Umsatz von über 100 Mio CHF verloren.
Die ungünstigen Währungseinflüsse waren auch hauptsächlich dafür verantwortlich, dass der Sprung über die 9-Mrd-Marke, mit dem Konzernchef Nick Hayek vor allem in der ersten Jahreshälfte geliebäugelt hatte, nicht gelang. Im November hatte Hayek in einem Zeitungsinterview allerdings bereits darauf hingewiesen, dass dieses Ziel wohl nicht erreicht werde.
Marktanteilsgewinne mit Uhren und Schmuck
Der Umsatz mit Uhren&Schmuck stieg um 8,6% auf 8,53 Mrd CHF, in Lokalwährungen resultierte ein Anstieg um 9,4%. Die starken Marken und das ausgedehnte Distributions- und Retailnetz seien die wesentlichen Wachstumsfaktoren gewesen, heisst es. Damit sei ein Wachstum von über 10% erreicht worden, während das Wachstum in der Produktion weniger stark ausgefallen sei.
Im Vergleich zum Wachstum von Swatch seien die Exporte von Armbanduhren der gesamten Schweizer Uhrenindustrie bis Ende November um 1,8% angestiegen. Dies deute auf Marktanteilgewinne hin, so die Mitteilung von Swatch. Derweil wurden die Kapazitäten in der Produktion weiter ausgebaut und neue Werke in Betrieb genommen. Weitere Kapazitätserhöhungen seien in der Planungsphase oder bereits im Bau, heisst es zudem.
Die Überbewertung des Frankens setzte im Segment Elektronische Systeme die Preise unter Druck. Der Umsatz ging daher um 3,9% (-3,8% in LW) auf 299 Mio CHF zurück.
«Gutes» Resultat erwartet
Auf Stufe Betriebs- und Konzerngewinn erwartet der Bieler Uhrenkonzern für das abgelaufene Geschäftsjahr gemäss Mitteilung ein «gutes Resultat». Auch der Start ins neue Jahr sei mit allen 20 Marken geglückt, heisst es. Die Gruppe rechnet entsprechend für 2014 mit einem «dynamischen» Wachstum.
Die Gewinnzahlen werden laut Swatch am 20. Februar präsentiert. Analysten gehen aber davon aus, dass die Zahlen bereits Anfang Februar publiziert werden. Die Bilanzmedienkonferenz findet am 20. März statt. (awp/mc/upd/ps)