Swatch-CEO Nick Hayek.
Der Luxusgüterkonzern Swatch übernimmt die US-Schmuck- und Uhrenfirma Harry Winston vollständig. Der Kaufpreis beläuft sich auf 750 Mio USD plus die Übernahme der Nettoschulden von bis zu maximal 250 Mio, wie Swatch am Montag mitteilt. Die Transaktion unterliegt noch der endgültigen Zustimmung der verschiedenen regulatorischen Kontrollbehörden.
Swatch übernimmt sämtliche Aktivitäten im Zusammenhang mit Schmuck und Uhren, inklusive der 535 Mitarbeitenden weltweit und einer Produktionsstätte in Genf. Die Aktivitäten der Harry Winston Diamond Corporation in Toronto sind indes nicht von der Transaktion betroffen. Diese firmiert neu als Dominion Diamond Corporation.
Die Marke Harry Winston ergänze das Prestige-Sortiment von Swatch bestens, wird in der Mitteilung VR-Präsidentin Nayla Hayek zitiert.
Juwelier der Stars
Das Unternehmen wurde gemäss Angaben auf seiner Internetseite 1932 in New York gegründet. Die Firma gilt als Juwelier der Stars und ist «unbestritten der exklusivste und prestigeträchtigste Schmuckhändler», heisst es im Communiqué.
1949 erwarb die Firma den Hope-Diamanten, ein blaues Juwel mit 45,52 Karat. Der in den 1600-er Jahren in Indien gefundene Stein gehörte einst den französischen Königen Ludwig XIV. und Marie Antoinette. 1958 schenkte die Firma das Kleinod der Smithsonian Institution in Washington, wo es jährlich von 7 Millionen Menschen besichtigt wird.
Jahresumsatz von rund 410 Mio USD
Das Luxussegment von Harry Winston erwirtschaftete in dem per Ende Januar 2012 abgeschlossenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 411,9 Mio USD und einen operativen Gewinn von 19,4 Mio. In den ersten neun Monaten des Fiskaljahres 2012/13 (per Ende Oktober) belief sich der Umsatz auf 314,5 Mio USD und der operative Gewinn auf 20,5 Mio. Bis zum Ende des laufenden Geschäftsjahres soll die Zahl der Verkaufsstellen um 15 auf 216 ausgeweitet werden.
In dem nicht von der Transaktion betroffenen Minensegment wurden bis Ende Oktober 235,3 Mio USD umgesetzt und der operative Gewinn wird mit 37,3 Mio beziffert. Die Gesellschaft besitzt 40% an der Diavik-Diamantmine in den Northwest Territories, der grössten Diamantmine des Landes. (awp/mc/upd/ps)