Biel – Der Bieler Uhrenkonzern Swatch nimmt per Anfang Juli mehrere Rochaden auf den Chefsesseln führender Marken vor. Dabei machen die Chefs von Longines und Tissot Platz für Jüngere.
Bei Longines gibt Urgestein Walter von Känel die Markenleitung ab. Von Känel habe insgesamt ganze 51 Jahre für die Gruppe gearbeitet und gehe nun in den wohlverdienten Ruhestand, teilte die Swatch Group am Donnerstag mit.
In die Fussstapfen Von Känels als Marken-CEO tritt Rado-Chef Matthias Breschan. Der Österreicher hatte die Leitung bei Rado Anfang 2011 übernommen und gehört seit 2005 der erweiterten Konzernleitung an.
Der 78-jährige Von Känel war während 32 Jahren Chef von Longines und wird nun Ehrenpräsident der zweitgrössten Marke des Konzerns, die laut Schätzungen der Bank Vontobel rund einen Fünftel zum Gruppenumsatz beiträgt. Der Umsatz der Swatch Group hatte 2019 insgesamt 8,24 Milliarden Franken betragen.
Dolla übernimmt Tissot
Zu einem weiteren einschneidenden Wechsel kommt es auch bei der drittgrössten Marke Tissot. Dort übergibt François Thiébaud den Chefposten an Sylvain Dolla. Er kommt von der kleineren Uhrenmarke Hamilton an die Tissot-Spitze und wird so Teil der erweiterten Konzernleitung.
Der 72-jährige Thiébaud wird dafür Verwaltungsratspräsident von Tissot und bleibt in der Konzernleitung. Er prägte als CEO während 24 Jahren die Geschicke der Marke, die geschätzt rund 12 Prozent zum Umsatz der Swatch Group beiträgt.
Die frei werdenden Chefposten bei Rado und Hamilton übernehmen der derzeitige Certina- und Union-Chef Adrian Bosshard beziehungsweise die Hamilton-Verkaufsleiterin Vivian Stauffer. Bei Certina rückt Marc Aellen (Verkaufschef von Jaquet Droz) als neuer CEO nach und bei Union übernimmt Franz Linder – nebst dem Chefposten bei Mido – neu das Zepter.
Nebst diesen zahlreichen Chefwechseln meldet Swatch auch noch, dass Raynald Aeschlimann von der erweiterten Konzernleitung in die Konzernleitung befördert wird. Aeschlimann ist Präsident und CEO der grössten Marke der Gruppe Omega, die am Gruppenumsatz etwa einen Anteil von 28 Prozent hat. (awp/mc/ps)