Swatch zieht sich aus Steuerparadies Madeira zurück

Nick Hayek

Swatch-CEO Nick Hayek.

Biel – Die Swatch Group zieht sich aus dem portugiesischen Steuerparadies Madeira zurück. Über die Atlantikinsel wickelte der Uhrenkonzern bisher den Grossteil seines Europa-Geschäfts ab – und zwar absolut steuerfrei. Nun soll die Filiale per Ende Jahr geschlossen und in die Schweiz verlagert werden.

Es sei richtig, dass alle Aktivitäten der «Swatch Group Europa – Sociedade Unipessoal» zusammengefasst und in der Schweiz weitergeführt würden, bestätigte am Donnerstag Sprecherin Beatrice Howald gegenüber der Nachrichtenagentur sda einen entsprechenden Bericht der «Handelszeitung». Die Strukturanpassungen seien im Gang.

Zweitgrösster Exporteur Madeiras
Swatch ist gemäss Handelszeitung derzeit mit einem Warenwert von fast 600 Mio. Euro der zweitgrösste Exporteur Madeiras. Der Abzug aus der Steueroase kommt allerdings nicht von ungefähr: Wo ausländische Gesellschaften auf Madeira bis anhin von den Steuern befreit waren, müssen sie ab nächstem Jahr vier Prozent ihrer Einnahmen dem portugiesischen Staat abliefern. Bald sollen es sogar noch mehr werden. Die EU will das Tiefsteuerregime ganz eliminieren und hat im Hilfspaket für das schuldengeplagte Portugal bereits Massnahmen eingebaut, um dieses Ziel auch zu erreichen. Vom Umzug sind rund ein Dutzend Personen betroffen. Rund die Hälfte wird bei Swatch in der Schweiz weiter tätig sein. (awp/mc/ps)

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