Swiss Fintech Innovations: Vision für eine Schweizer digitale Identität
Zürich – Die Schweiz soll bis 2019 eine einheitliche digitale Identität (e-Identity bzw. eID) erhalten. Ziel ist eine Lösung, die für alle Schweizer Bürger nutzbar ist und die mit jedem IT-System von Industrie, Handel und Behörden zusammenarbeitet.
Diese digitale Identität soll es Schweizerinnen und Schweizern künftig ermöglichen, Online-Dienstleistungen sicher und einfach zu erledigen. Dabei sollen die Nutzer jederzeit die Hoheit über ihre Daten haben. Hierfür ruft der Fachverband Swiss Fintech Innovations „SFTI“ nun zur gemeinsamen Lösungsfindung auf.
Grundlagenarbeit durch Expertengruppe
Mit Swiss Fintech Innovations bündeln führende Unternehmen des Finanzplatzes Schweiz ihre Kräfte und sorgen für einen direkten Austausch zwischen Finanzwirtschaft, Finanztechnologie (Fintech), Wissenschaft, Dienstleistern, sowie Behörden und Politik. In einer SFTI-Expertengruppe haben die Mitgliederunternehmen bereits Grundlagenarbeiten zu einer Schweizer e-Identity geleistet.
Gemeinsame Lösung statt viele Einzelinitiativen
Zusammen mit dem kürzlich präsentieren Joint Venture „SwissSign AG“ von der Post und SBB, der UBS eID-Initiative, SIX und Identitätsverbund Schweiz rufen die Akteure nun zu einer gemeinsamen Lösungserarbeitung mit dem Ziel einer einheitlichen e-Identity Schweiz auf. In einer offenen Arbeitsgruppe mit möglichst vielen Unternehmen soll bis 2019 eine abgestimmte Lösung realisiert werden. Swiss Fintech Innovations als unabhängiger Fachverband wird die Anstrengungen aller Parteien bündeln und koordinieren.
Stimmen zur gemeinsamen Vision
Daniel Gruber vom Bundesamt für Justiz BJ/EJPD:
„Mit seiner Gesetzgebung will der Bund die Basis für industrieübergreifende Lösungen legen, die breitabgestützt getragen werden. Der Nutzer soll neben Datensicherheit vor allem von einfachen, hoch vertrauenswürdigen Lösungen profitieren. Dann wird sich das auch im Markt durchsetzen. Die SFTI-Initiative ist aus unserer Sicht sicher ein wertvoller Ansatz.“
Nicolas Bürer, DigitalSwitzerland:
„Ich begrüsse die Initiative von Swiss Fintech Innovations sehr, sich für eine gemeinsame Vision einer Schweizer e-Identity stark zu machen und alle wichtigen Player dazu an einen Tisch zu holen.“
Markus Naef, SwissSign AG:
„Die SwissID bildet eine Basis für die Digitalisierung der Schweiz mit der wir eine längst überfällige Dienstleistung für alle Bürger, den Bund und die Unternehmen schaffen. Das offene System von SwissID verbindet Menschen und Anwendungen nicht nur mit eigenen Daten oder Services. Es ist auch offen für die nahtlose Einbindung weiterer Leistungen von Dritt-Partnern wie beispielsweise Banken oder Versicherungen. Wir unterstützen die Initiative des SFTI, sind bereit aktiv mitzuwirken und unsere Lösungen einzubringen.“
Andreas Kubli, UBS AG:
„Wichtig ist, dass wir aus Paymit/Twint lernen und von Beginn an eine Lösung konzipieren, die breiteste Akzeptanz findet – sowohl bei den Kunden, als auch bei allen beteiligten Industriepartnern. Diese breite Abstützung bei Industriepartnern ist auch umgekehrt wichtig, damit die Lösung möglichst viele Anwender findet. Dass die Anstrengungen, die UBS mit CS und Swisscom initiiert haben, nun mit dem SFTI in eine Plattform mündet, die eine umfassende Anzahl von Banken vereint, ist sehr zu begrüssen.“
Roger Wüthrich-Hasenböhler, Swisscom:
«Wir arbeiten darauf hin, in der Schweiz die Kräfte zu bündeln. In diesem Sinne unterstützen wir die Vision vom SFTI sehr gerne und bringen uns aktiv ein. Eine förderale eID-Lösung muss für alle Institutionen und Kunden einfach integrier- und nutzbar sein und zudem rasch Verbreitung finden.
Entsprechend streben wir in Zusammenarbeit mit Banken den Aufbau einer digitalen Brokerplattform an. Diese verbindet Identitätsanbieter, Vertrauensparteien und Händler und vereint Lösungen zur Authentisierung, elektronischen Signatur und Bezahlung.»
Thomas Puschmann, Swiss FinTech Innovation Lab der Universität Zürich:
„Eine digitale Identität ist der „Schlüssel“ für alle digitalen Dienstleistungen in der Schweiz. Sie bildet nicht nur die Basis für die Umsetzung bestehender Dienste, sondern auch für die Erforschung zukünftiger innovativer Anwendungsgebiete. Die Schweiz kann sich hiermit international positionieren und profitiert von einer einheitlichen Lösung in grossem Masse.“