Winterthur – Zum sechsten Mal hat das Swiss Green Economy Symposium den SGES SDG-Award für Unternehmen vergeben. Am 7. September 2023 wurde im Theater Winterthur die junge Züricher Designfirma Circleg prämiert.
65 Millionen Menschen weltweit haben Beinamputationen. Diese leben meist in den Ländern des Südens. 55 Millionen haben keine Prothesen, weil sie zu teuer sind. Circleg entwickelte ein kostengünstiges Beinprothesensystem, dass auf die Bedürfnisse von Menschen in Entwicklungsländern zugeschnitten ist. Durch die Verwendung von rezyklierten Kunststoffabfällen in Kombination mit der Produktion vor Ort in den Ländern des Südens werden die Beinprothesen lokal und kostengünstig hergestellt werden. Circleg verbindet in herausragender Weise soziale, wirtschaftliche und ökologische Ziele: Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen in die Gesellschaft, Schaffung von Arbeitsplätzen, Schonung der Umwelt durch Verwendung von Kunststoffabfällen als Grundrohstoff.
Mit dem SDG-Award zeichnet das Swiss Green Economy Symposium Lösungen und Projekte aus, die richtungsweisend die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen umsetzen. Mit dem Preis sollen Akteure zu mutigem Engagement inspiriert und innovative Projekte mit Vorbildfunktion gefördert werden. Die 17 UNO-Nachhaltigkeitsziele 2030 (Sustainable Development Goals – SDGs) sind die Grundpfeiler des Swiss Green Economy Symposium. Mit diesen Zielen wurde seitens der UNO erstmals auch die «Green Economy» als zentraler Grundpfeiler für eine nachhaltige Entwicklung erkannt. Ziel der «Green Economy» ist es, materiellen Wohlstand und soziale Zufriedenheit zu schaffen und dabei eine hohe Umweltqualität zu ermöglichen – also die Förderung von optimaler Lebensqualität in all ihren Facetten.
Das Preisgeld des SDG-Awards beträgt CHF 4’000 und wird von JTI gestiftet. Der Preis wurde im Jahr 2018 lanciert. Mit dem Initialpreis wurde 2018 das Projekt Africa Improved Foods ausgezeichnet, das sich gegen die Mangelernährung in Ruanda im Rahmen einer Partnerschaft von öffentlichen und privaten Akteuren engagiert. 2019 gewann das Projekt «Quartierstrom» den Award. «Quartierstrom fördert mit Blockchain-Technologie die Nutzung erneuerbarer Energien. 2020 wurde das WoodTec-Team der Empa ausgezeichnet. Dem Empa-Team ist es gelungen, innovative Methoden zu entwickeln, wie sich die Ressource Holz innovativ und nachhaltig nutzen lässt. 2021 ging der Preis an das ETH-Spin-off Oxara den Preis entgegen. Oxara entwickelt einen zementfreien Beton aus lehmhaltigem Aushubmaterial. Dieser ermöglicht einen kostengünstigen und nachhaltigen Hausbau. 2022 wurden Arbofino und «Wir lernen weiter» ausgezeichnet. Arbofino verbindet in Ecuador den Anbau von nachhaltigem Teakholz mit Naturschutzprojekten durch Aufforstung und Schutz von tropischem Feuchtwald. «Wir lernen weiter» stellt Armutsbetroffenen in der Schweiz recyclierte Laptops zur Verfügung. (SGES/mc/ps)