Harry Hohmeister, CEO Swiss. (Foto: Lufthansa Group)
Zürich – Die Fluggesellschaft Swiss International Air Lines hat im dritten Quartal 2013 deutlich mehr verdient als im Vorjahr. Der Betriebsertrag stieg um 2% auf 1’389 Mio CHF und daraus resultierte ein um 10,5% höherer Gewinn von 137 Mio. Allerdings meint Swiss-CEO Harry Hohmeister in einer Mitteilung vom Donnerstag: «Die Rahmenbedingungen und die Marktlage haben uns weiterhin stark gefordert. Das Ergebnis spiegelt zwar unsere Anstrengungen auf Kosten- und Ertragsseite wider, den Turnaround haben wir jedoch noch nicht erreicht.»
Im dritten Quartal blieb die Währungssituation insbesondere im asiatischen Raum schwierig. Hinzu kommt laut der Swiss auch eine schwächere Nachfrage im Geschäftsreisebereich und beim Frachtgeschäft. Negativ wirkten sich zudem mehrere Sondereffekte auf das Ergebnis aus. Neben den Streik-Aktionen in Europa beschäftigt die Swiss auch die politisch angespannte Situation im Nahen Osten. Die Treibstoffpreise seien aber nach einer erneuten Steigerung wegen der Syrienkrise im Verlauf des abgeschlossenen Quartals wieder leicht gesunken.
Mehr Passagiere transportiert
In den ersten neun Monaten steigerte die Fluggesellschaft den Betriebsertrag um 2,4% auf 3,91 Mrd CHF und den Gewinn um 13% auf 209 Mio. Zwischen Juli und September transportierte die Swiss 4,43 Mio Passagiere (+1,6%). Gleichzeitig nahm die Zahl der Flüge um 2,3% auf 37’932 ab, so dass der Sitzladefaktor um 0,2% auf 87,9% gesteigert werden konnte. Der volumenmässige Frachtladefaktor sank um 0,9 Prozentpunkte, der Umsatz im Cargo-Geschäft konnte hingegen um 3,6% gesteigert werden.
Auf den Neunmonatszeitraum stieg die Anzahl der Fluggäste um 1,1%. Die Anzahl der durchgeführten Flüge sank derweil um 2,9% auf 110’831, wobei diese mit 84,4% leicht besser ausgelastet waren als in der Vorjahresperiode (83,5%). Im Bereich Cargo lag der volumenmässige Frachtladefaktor 0,7 Prozentpunkte tiefer bei 78%, der Umsatz in Fracht-Tonnenkilometer erhöhte sich um 2,9%.
Modernisierung der Flotte
Zudem modernisiert Swiss ihre Flotte. Mitte September hat ein neues Flugzeug des Typs CSeries 100 von Bombardier den Erstflug absolviert. Swiss wird als Erstbestellerin mit dem Flugzeugtyp ab Anfang 2015 schrittweise ihre Avro-Europaflotte ersetzen. Zusätzlich wird mit der Bestellung von sechs Boeing 777-300ER die Ablösung der A340-Flotte eingeleitet. Daneben wurde im dritten Quartal ein weiterer Airbus A321 sowie die fünfzehnte A330-300 geliefert.
Für das Gesamtjahr geht die Fluggesellschaft von einem operativen Ergebnis (in CHF) leicht über dem Vorjahr aus. Dies sei aber abhängig von der weiteren Entwicklung der Treibstoffpreise und der politischen Lage im Nahen und Mittleren Osten, heisst es.
Lufthansa leidet im Sommer unter roten Zahlen bei Cargo
Derweil hat ein verlustreiches Frachtgeschäft die Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa auf ihrem Sanierungskurs im Sommer gebremst. Lufthansa Cargo verbuchte im dritten Quartal ein operatives Minus von 18 Millionen Euro nach 19 Millionen Euro Gewinn ein Jahr zuvor. Die eigentlich für 2013 geplante Gewinnsteigerung der Sparte sei daher nicht mehr zu erreichen, teilte Europas grösste Fluggesellschaft am Donnerstag bei der Vorlage der Quartalszahlen mit. Jetzt erwartet das Management nur noch einen operativen Gewinn im hohen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich und damit weniger als im Vorjahr.
Im Passagiergeschäft zahlten sich die Einsparungen im Zuge des laufenden Sparprogramms aus. Im dritten Quartal steigerte die Sparte ihr operatives Ergebnis um knapp 4 Prozent auf 561 Millionen Euro. Konzernweit hielt die Lufthansa ihren Umsatz mit 8,3 Milliarden Euro fast stabil. Der operative Gewinn sank jedoch um zwölf Prozent auf 589 Millionen Euro, nachdem der Umbau der Tochter Austrian Airlines ein Jahr zuvor für einen Sondererlös gesorgt hatte. Der Überschuss ging nun sogar um 30 Prozent auf 451 Millionen Euro zurück. Für 2013 erwartet die Lufthansa wie schon in der vergangenen Woche angekündigt nun ein operatives Ergebnis zwischen 600 und 700 Millionen Euro. (awp/mc/ps)