Swiss schreibt wieder schwarze Zahlen

Swiss schreibt wieder schwarze Zahlen

Swiss-CEO Harry Hohmeister. (Foto: Lufthansa Group)

Zürich – Nach dem Tiefflug im Vorjahreszeitraum ist die Swiss im ersten Quartal 2014 wieder in den schwarzen Zahlen gelandet. Die Lufthansa-Tochter erzielte einen Betriebsgewinn von 3 Mio CHF nach einem Verlust von 24 Mio CHF vor zwölf Monaten. Der Umsatz blieb stabil bei 1,191 Mrd CHF, wie die Fluggesellschaft bekannt gab. Die Steigerung des operativen Ergebnisses sei zu weiten Teilen auf die Änderung der Abschreibungspolitik der Lufthansa-Gruppe zurückzuführen.

Die Flugzeuge werden nun über einen längeren Zeitraum abgeschrieben. «Werden diese Effekte ausgeklammert, resultierte dennoch eine leichte Ergebnisverbesserung», teilte die Swiss mit. Zu berücksichtigen sei auch, dass 2014 der Reiseverkehr während der Osterfeiertage im Gegensatz zum Vorjahr nicht ins erste Quartal gefallen sei, hiess es. Airlines landen im reiseschwachen Jahresauftaktquartal meist in den roten Zahlen – Geld wird erst in der Sommerhochsaison verdient.

Knapp 3,53 Mio Passagiere befördert
Von Januar bis März flogen 3,526 Mio Passagiere mit der Swiss. Das sind 2,3% weniger als vor einem Jahr. Auch die Auslastung der Flüge ging um 0,8%punkte auf 78,8% zurück. Dagegen stieg der Umsatz im Frachtgeschäft im Vergleich zur Vorjahresperiode um 5,2%. Die Frachtauslastung war etwas höher als vor zwölf Monaten.

Gegenwind
Gegenwind kam von den Währungen und dem schärferen Wettbewerb. Die Konkurrenz und die Schwäche von EUR, Dollar und japanischem Yen gegenüber dem Schweizer CHF hätten aufs Ergebnis gedrückt, hiess es. Die Durchschnittserlöse seien insbesondere im Europa- und Nordamerika-Geschäft erneut stark gefallen. Auf der andere Seite profitierte die Swiss bei den Kosten von der Talfahrt des Dollar. In der US-Währung wird das Flugbenzin verrechnet, das der grössten Kostenblock der Airline ist.

«Wir verzeichneten gute Resultate dank unserer Anstrengungen über sämtliche Unternehmensbereiche hinweg», schreibt Swiss-Chef Harry Hohmeister. Um im harten Wettbewerb bestehen zu können, dürfe man allerdings nicht nachlassen.

Sparprogramm hilft
Bis und 2014 wurden im Rahmen des Lufthansa-weiten Sparprogramms Score bei der Swiss Ergebnisverbesserungen von 226 Mio Fr. erzielt. Bis nächstes Jahr sollen noch einmal knapp 90 Mio dazukommen. Das angestrebte Potenzial belaufe sich bis Ende 2015 auf 313 Mio CHF, hiess es.

Zu den grössten Projekten gehören die Neuausrichtung des Standortes Genf und das gruppenweite Treibstoffmanagement sowie die geplante Erhöhung der Ertragskapazität der Airbus 320-Flotte. Dabei werde unter anderem die bessere Ausnützung des Platzes in den Flugzeugen geprüft, sagte Sprecherin Sonja Ptassek auf Anfrage.

Mutterkonzern Lufthansa mit Verlusten
Der Lufthansa-Konzern seinerseits konnte im saisonal schwächsten Quartal des Geschäftsjahres nicht aus den roten Zahlen fliegen. Der Umsatz schrumpfte um 2,5% auf 6,46 Mrd EUR. Der operative Verlust verkleinerte sich aber immerhin von 359 Mio EUR auf 245 Mio EUR.

Dazu trugen das Sparprogramm Score und die gesunkenen Treibstoffkosten bei. Auch die längere Abschreibungsdauer für Flugzeuge half. Unter dem Strich fiel noch ein Minus von 252 Mio EUR an. Das ist deutlich weniger Verlust als im Vorjahr (-458 Mio EUR).

Die Kennzahlen liegen dennoch unter den Markterwartungen: Analysten hatten gemäss der Nachrichtenagentur Reuters mit 6,57 Mrd EUR Umsatz und einem operativen Verlust von 234 Mio EUR gerechnet.

Operativer Gewinn von 1,3 bis 1,5 Mrd Euro angestrebt
Im Gesamtjahr strebt der Lufthansa-Konzern weiterhin einen operativen Gewinn von 1,3 Mrd bis 1,5 Mrd EUR an. Die Lufthansa litt in den ersten drei Monaten unter den Folgen von zwei Streiks: Im Februar legten die Sicherheitsleute am Frankfurter Drehkreuz die Arbeit nieder und Ende März hatte die Gewerkschaft Verdi zu Streiks an mehreren Flughäfen aufgerufen.

Der jüngste Ausstand, der der Piloten, fiel bereits ins zweite Quartal. Insgesamt belasteten die Arbeitsniederlegungen das Ergebnis mit 70 Mio EUR. Der Tarifkonflikt mit den Piloten ist noch nicht beigelegt. (awp/mc/pg)

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