Swiss spricht 550 Kündigungen aus – weniger als erwartet
Zürich – Beim Personalabbau der Swiss erhalten 550 Angestellte Kündigungen oder Änderungskündigungen. Das sind weniger als erwartet. Gemäss den ursprünglichen Plänen wären bis zu 780 Mitarbeiter von Kündigungen betroffen gewesen.
Im Rahmen des Konsultationsverfahrens mit den Personalvertretern habe man die Zahl reduzieren können, gab die Lufthansa-Tochter am Dienstag in einem Communiqué bekannt. Insgesamt werde die Swiss bis Ende Jahr rund 1700 Vollzeitstellen abgebaut haben, davon zwei Drittel über freiwillige Massnahmen und durch die natürliche Fluktuation.
Denn aufgrund des Nachfrageeinbruchs wegen der Coronapandemie verkleinert die Swiss die bisher aus 90 eigenen und im Auftrag der Swiss fliegenden Maschinen bestehende Flotte um 15 Prozent. Dabei werden fünf Langstreckenflieger und zehn Kurzstreckenflieger ausgeflottet.
«Bei der Kurz- und Mittelstreckenflotte wird die Anzahl der durch Helvetic operierenden Flugzeuge im Vergleich zu denjenigen der Swiss überproportional reduziert», schreibt die Airline. Des weiteren prüfe die Swiss die Anpassung des Streckenportfolios, die Reduktion von Frequenzen sowie die verzögerte Wiederaufnahme von Langstreckenzielen.
Gewerkschaften erbost
Die Gewerkschaften üben harsche Kritik: Die Gewerkschaft des Bodenpersonals SEV-GATA etwa wirft der Swiss vor, ihr nicht die nötige Zeit gelassen zu haben, «Vorschläge zu unterbreiten, wie die Kündigungen vermieden oder deren Zahl beschränkt sowie ihre Folgen gemildert werden können.» Die Gewerkschaft will deshalb klagen. Auch der VPOD Luftverkehr ruft die Betroffenen der Massenentlassung bei der Swiss dazu auf, die Kündigungen anzufechten. (awp/mc/ps)