Carsten Schloter, CEO Swisscom
Genf – Swisscom und die Industriedienste Genf (Services Industriels de Genève, SIG) haben vereinbart, ihr gemeinsames Projekt zum Ausbau des Genfer Glasfasernetzes fortzuführen. Dazu wurden in den vergangenen Monaten wichtige Punkte im Kooperationsvertrag neu verhandelt. So mussten aufgrund des abschlägigen Bescheids der Wettbewerbskommission (Weko) zur Kooperation im Glasfaserbereich bestimmte Klauseln gestrichen und angepasst werden. Der Ausbau des Glasfasernetzes im Stadtgebiet und im Grossraum Genf* kann ohne Verzögerungen weitergehen, heisst es in der Medienmitteilung von Freitag.
Der Investitionsschutz wurde vollständig gestrichen. Die SIG und Swisscom bieten beide unbeschaltete Glasfaserkabel, sogenannte Dark-Fibre-Leitungen (Schicht 1), an und erfüllen so eine der Hauptforderungen der Weko. Gleichzeitig wurde der Mechanismus für die Ausgleichszahlungen näher präzisiert. . Swisscom übernimmt etwa 60% der erforderlichen Investitionen zum Ausbau des Glasfasernetzes im Stadtgebiet und im Grossraum Genf, die SIG den Rest. Beide Vertragspartner haben Zugang zu den für den gesamten Verkabelungsbereich benötigten Glasfasern.
In drei bis vier Jahren Projekt abgeschlossen
In drei bis vier Jahren soll ein Grossteil der Haushalte und Unternehmen in den betreffenden Gemeinden ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Heute ist schon fast die ganze Stadt Genf angeschlossen. Swisscom hat bereits ähnliche Vereinbarungen mit Basel, Bern, Freiburg, Luzern, Lausanne und Zürich getroffen. Diese Änderungen waren notwendig geworden, nachdem das Sekretariat der Weko in seinem Abschlussbericht vom September 2011 wichtige Teile des Kooperationsmodells infrage gestellt hatte.
Swisscom investiert dieses Jahr CHF 1,7 Mrd. in die Schweizer Infrastruktur, das sind rund CHF 400 Mio. mehr als 2010. Bis Juni 2012 hatten Swisscom und ihre Kooperationspartner bereits rund 420’000 Wohnungen und Geschäfte bis in die Keller der Gebäude angeschlossen. Bis 2015 dürfte die Anzahl der ans Glasfasernetz angeschlossenen Haushalte die Millionengrenze erreichen, das entspricht einem Drittel der Schweizer Haushalte. Der Anteil der derzeit angeschlossenen Haushalte beträgt etwa 10%. (swisscom/mc/cs)